KINOSTART VON "AFRICAN MIRROR – RENÉ GARDIS AFRIKA"
13.11.2019 Premieren und Spezialveranstaltungen in Anwesenheit von Regisseur Mischa Hedinger
Bild: © https://www.africanmirror.ch/ / TonundBild GmbH
Der Schweizer René Gardi (1909-2000) erklärte über Jahrzehnte hinweg den afrikanischen Kontinent und seine Bewohner. In Büchern, Fernsehsendungen und Filmen schwärmte er von den schönen nackten Wilden und der vormodernen Zeit, in der sie lebten. Die angeblich heile Welt wurde zu Gardis Paradies und Afrika zur Projektionsfläche für die Sehnsüchte der Zuhausegebliebenen.
Mit seinem Film "African Mirror" erzählt Mischa Hedinger anhand Gardis Archiv "die Geschichte unseres problematischen Afrikabildes, in dessen ambivalenten Bildern sich unser europäisches Selbstverständnis vielfach spiegelt. Der Film entlarvt das Bildermachen als eine Form des Kolonialismus und zeigt, wie wir uns bis heute einem Blick in diesen Spiegel verweigern."
Quelle / Mehr:
Kinostart Deutschschweiz
- Mittwoch, 13. November, 18:30, Vorpremiere im Kino Riffraff, Zürich
- Donnerstag, 14. November, 20:15, Premiere im Kino Rex, Bern - Gespräch mit Kaspar Surber, Historiker und Redaktor "WoZ"
- Freitag, 15. November, 20:15, Premiere im Kino Fachwerk, Allschwil
- Montag, 18. November, 18:00, Spezialveranstaltung im Kino Rex, Bern - Gespräch mit Christof Dejung, Professor für Neueste Geschichte, Universität Bern
- Dienstag, 19. November, 18:30, Spezialveranstaltung im Kino Riffraff, Zürich - Gespräch mit Gesine Krüger, Professorin für Geschichte der Neuzeit, Universität Zürich
- Donnerstag, 21. November,19:00, Premiere im Stattkino, Luzern - Gespräch mit Felix Rauh, Historiker
Medienstimmen
«René Gardi schuf ein Traumland»
Der Berner Reiseschriftsteller René Gardi reiste während Jahrzehnten nach Afrika und schwärmte in Büchern und Filmen über die Einfachheit und Ursprünglichkeit der dortigen Bevölkerung. Sein Bild der «schönen nackten Wilden» in der angeblich heilen Welt habe uns ein problematisches Afrikabild vermittelt, sagt der Regisseur Mischa Hedinger.
In seinem Film «African Mirror», das sich ausschliesslich auf Archivmaterial von René Gardi stützt, demontiert Hedinger dieses Afrikabild.
gygm;kocm;marl
René Gardis Afrika-Sehnsucht:
«Manchmal wünschte ich, wir Schweizer hätten auch eine Kolonie»
Im Dokumentarfilm «African Mirror» soll sich die antiquierte Denkweise des berühmten Schweizer Afrika-Erklärers René Gardi (1909-2000) selbst entlarven. Regisseur Mischa Hedinger verzichtet auf Kommentar und Einordnung. Ist das gefährlich oder raffiniert?
Lory Roebuck
Wie sich die Schweiz ihre afrikanischen Kolonien erfand
Die Schweiz, ein Land ohne Kolonialgeschichte? Falsch, sagt Regisseur Mischa Hedinger - und zeigt dies in seinem Film «African Mirror» über den Berner Filmemacher René Gardi.
Regula Fuchs
Reise in die schwarze Schweiz
Was die Schweizer Babyboomer von Afrika wussten, wussten sie von René Gardi. Er zeigte einen paradiesischen Kontinent. Der Berlinale-Film «African Mirror» stellt dazu unbequeme Fragen.
Pascal Blum
«Schwarzes Arkadien»
Der Schweizer Mischa Hedinger besichtigt in «African Mirror» das filmische Erbe des Reiseschriftstellers René Gardi (1909-2000) und baut so einen ungemein klugen, mehrfach verspiegelten Essay zum postkolonialen Selbstverständnis der Schweiz. Gardi fand in Kamerun sein «schwarzes Arkadien», das er am liebsten eingezäunt hätte, um es vor den schädlichen Einflüssen der Moderne zu bewahren: eine Art Réduit also, aber als Fantasie des Urwüchsigen nach Afrika exportiert.
Florian Keller
Souveräner Film
In seiner brillanten Montage aus Gardis eigenem Archivmaterial, Texten wie Bildern, verzichtet Mischa Hedinger auf jeglichen Kommentar und lässt stattdessen das Material über und gegen seinen Macher sprechen. Ein auf so vielen Ebenen souveräner Film.
Hannah Pilarczyk
https://www.spiegel.de/fotostrecke/berlinale-2019-kurzkritiken-highlights-fotostrecke-166852-6.html
#AfricanMirror #RenéGardi #MischaHedinger #CHcultura @CHculturaCH ∆cultura cultura+