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FAST VERGESSENES BERN: SATIREBLATT, ILLUSTRIERTE UND STAATSKALENDER ONLINE

FAST VERGESSENES BERN: SATIREBLATT, ILLUSTRIERTE UND STAATSKALENDER ONLINE

02.05.2017 Mit der Illustrierten "Berner Woche" und dem Satireblatt "Der Bärenspiegel" macht die Universitätsbibliothek Bern spannende und fast vergessene Berner Publikationen online wieder zugänglich. Und mit dem Berner Staatskalender hat sie eine wichtige historische Quelle digitalisiert.


Bild: "Der Bärenspiegel", Bern, Band 3 (1925), http://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=bas-001:1925:3#4

"Berner Woche"

Bis zum Aufkommen des Fernsehens waren Fotozeitschriften populäre Medien, die eine breite Bevölkerung erreichten. Neben den nationalen Titeln gab es zahlreiche regionale Blätter wie die "Berner Woche", die mit Fotoreportagen über Ereignisse aus der grossen Welt oder aus der unmittelbaren Umgebung berichteten.

1911 lancierte der Berner Verleger Jules Werder die "Berner Woche". In den ersten Jahren dominierte der Text gegenüber den Bildern, ab 1930 wurden Fotos immer wichtiger. Bekannte Fotografen wie Paul Senn, Hans Steiner und Walter Nydegger arbeiteten für die Wochenzeitschrift.

Wie andere illustrierte Zeitschriften berichtete die "Berner Woche" über wichtige Ereignisse des Weltgeschehens. Im Zentrum standen aber immer Geschichten aus Stadt und Kanton Bern. Deshalb ist die "Berner Woche" eine Fundgrube für die Geschichte Berns in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. So findet sich etwa in Heft 8 von 1943 eine Reportage über den mittlerweile ausgestorbenen Beruf des Metzgerstand-Aufstellers, in Heft 23 eine Reportage über die Bewohnerinnen und Bewohner von Rüschegg und in Heft 47 von 1916 ein Bericht über Kriegsinvalide in Thun.

Die 40'000 Seiten stehen nun zur digitalen Wiederentdeckung bereit.

"Der Bärenspiegel"

1923 gründete der Maler Hans Eggimann (1872-1929) mit Kollegen die satirische Monatsschrift "Der Bärenspiegel", die von der Bärenspiegel-Verlagsgesellschaft Bern hergestellt wurde. Die politisch unabhängige Zeitschrift enthielt Karikaturen und satirische Texte zum lokalen, nationalen und internationalen Zeitgeschehen. Neben Eggimann publizierten andere bekannte Künstler ihre Zeichnungen: Albert Lindegger, der Grafiker Fred Bieri, E. Trachsel, Armin Bieber.

In Heft 1 von 1937 finden sich Karikaturen der vier Chefredaktoren - als es in Bern noch vier Tageszeitungen gab.

Die 6'000 Seiten stehen nun zur digitalen Wiederentdeckung bereit.

Berner Staatskalender

Seit 1708 veröffentlichte die Berner Regierung eine Broschüre, in der alle staatlichen Amtsträger aufgelistet waren. Bis 1837 trug die Publikation den Titel "Regimentsbuch", danach "Staatskalender". Die Universitätsbibliothek hat sämtliche Originale aus der Burgerbibliothek und der Universitätsbibliothek digitalisiert und auf der Plattform E-Periodica zugänglich gemacht.

Im Staatskalender lassen sich nicht nur Personen finden, er bildet auch die Struktur der kantonalen Verwaltung, des Parlaments und der Gerichtsbehörden ab. Zudem sind sämtliche Kommissionen mit ihren Mitgliedern aufgeführt. Im Längsschnitt der drei Jahrhunderte seit 1708 zeigen sich darin die terminologischen und organisatorischen Veränderungen der bernischen Administration.

Von 1850 bis in die frühen 1970er-Jahre waren im Teil "Patentierte Berufsarten" alle Berufsleute aufgelistet, die einer staatlichem Aufsicht unterstanden: Fürsprecher, Notare, Grundbuchgeometer, Ärzte, Zahnärzte, Apotheker und Tierärzte. Ende des 20. Jahrhunderts nahm ihre Zahl so stark zu, dass man auf diese Liste verzichtete.

clu

Link:

www.digibern.ch

www.e-periodica.ch

Christian Lüthi


Leiter Abt. Ressourcen und Verantwortlicher für DigiBern

Universitätsbibliothek Bern


Hochschulstrasse 6


3012 Bern


christian.luethi@ub.unibe.ch

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