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NINA BLASER UND ANIELLE PETERHANS GEWINNEN DEN PRIX TRANSPARENCE 2019

NINA BLASER UND ANIELLE PETERHANS GEWINNEN DEN PRIX TRANSPARENCE 2019

01.03.2020 Sie kämpften hartnäckig und brachten die Fakten über die Preisverhandlungen zu einem Krebsmedikament auf den Tisch: Dafür werden die Journalistinnen Nina Blaser und Anielle Peterhans von der "Rundschau" des Schweizer Fernsehens SRF mit dem Prix Transparence 2019 von "Öffentlichkeitsgesetz.ch" ausgezeichnet.


Bild: Anielle Peterhans (l.) und Nina Blaser © https://www.oeffentlichkeitsgesetz.ch/deutsch/2020/02/die-rundschau-gewinnt-den-prix-transparence-2019/

Schweizer Medienschaffende enthüllten vergangenes Jahr mit den Öffentlichkeitsgesetzen viel Relevantes: die zweifelhaften Lobby-Aktivitäten eines Chefbeamten, den aus der Staatskasse bezahlten Partei-Ausflug. Zur besten Transparenz-Story des Jahres 2019 kürte die ChefredaktorInnen-Jury einen "Rundschau"-Beitrag zum Krebsmedikament "Perjeta".

Die von den beiden TV-Journalistinnen Anielle Peterhans und Nina Blaser beschafften Akten belegen einen eigentlichen Preispoker zwischen dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) und dem Pharmakonzern Roche. Anfangs verlangt Roche pro Medikamenten-Packung 3'950 Franken, das BAG wollte aber nur 1'850 Franken bewilligen. Schliesslich setzte Roche den hohen Preis durch - und gewährte den Schweizer Krankenversicherern im Gegenzug einen Rabatt von über 2'000 Franken.

Ein abgekartetes Spiel, sagt ein Experte im "Rundschau"-Beitrag: Roche habe einen Schaufensterpreis aushandeln wollen: "Je höher der Schweizer Preis ist, desto eher kann man auch im Ausland einen hohen Preis verlangen."

Sorgfältige Umsetzung beeindruckte die Jury

Diesen Mechanismus enthüllte die "Rundschau". Dafür analysierten die TV-Macherinnen Hunderte Seiten Behördenakten - und kämpften vor dem Öffentlichkeitsbeauftragten des Bundes für die Offenlegung von geschwärzten Dokumenten.

"Nina Blaser und Anielle Peterhans sind hartnäckig geblieben, obwohl das BAG und Roche den Preispoker um 'Perjeta' kleinreden wollten", sagt Jury-Mitglied Martina Fehr. Die Chefredaktorin der "Südostschweiz" und designierte MAZ-Direktorin lobt die sorgfältige Umsetzung des Stoffs und den Bezug zu einer von Krebs betroffenen Patientin: "Das ist ein sehr toller Beitrag, der nachhallt."

"Öffentlichkeitsgesetz.ch" verleiht den Prix Transparence zum zweiten Mal. Damit ausgezeichnet werden Medienschaffende, welche ein Öffentlichkeitsgesetz zielführend und wirkungsvoll anwenden. Ein Pokal, der vom Berner Kunstglaser Daniel Stettler aus Berner Amtshaus-Sandstein und Glas geschaffen worden ist, wurde den "Rundschau"-Journalistinnen in Zürich-Leutschenbach übergeben.

IV-Ärzte und Praktikantinnen-Löhne auf Platz zwei und drei

Mit dem zweiten Platz prämiert wurde der Beitrag von "Sonntags-Blick"-Journalist Thomas Schlittler. Gestützt auf das Öffentlichkeitsgesetz hat er vom Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV) eine Liste mit IV-Gutachtern herausverlangt. Eine Auswertung der Zahlen zeigte, dass die IV-Stellen die Aufträge einseitig vergeben haben. Den Behörden genehme Ärzte kassierten so über Jahre Millionen.

Der Solothurner Journalist Lucien Fluri wurde mit dem 3. Platz ausgezeichnet. Er ist mithilfe des Solothurner Informationsgesetztes an Dokumente gelangt, die ein gravierendes Lohndumping bei Praktikantinnen in Kindertagesstätten belegen. Drei bis vier Franken Stundenlohn sind hier an der Tagesordnung. Die Jugendlichen, die auf eine Lehrstelle spekulieren, sind teils mehrere Jahre so angestellt - und das ohne Aussicht auf einen Ausbildungsplatz.

Insgesamt hat "Öffentlichkeitsgesetz.ch" 66 Beiträge aus Presse, Rundfunk und TV evaluiert, welche 2019 mithilfe eines Öffentlichkeitsgesetzes realisiert worden sind. Zehn davon wurden für den Prix Transparence 2019 nominiert.

Martin Stoll

Quelle / Kontakt:

https://www.oeffentlichkeitsgesetz.ch/deutsch/2020/02/die-rundschau-gewinnt-den-prix-transparence-2019/

Video:

https://www.youtube.com/watch?v=4xzxLqn5QTU&feature=emb_logo

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