DAS PUBLIKUM, DAS WANDELBARE WESEN
22.11.2017 Radio SRF 2 Kultur, "Kontext" vom heutigen Mittwoch, 9.02 Uhr / Wiederholung um 18.03 Uhr
Bild: A tooth-drawer performing to a crowd accompanied by a howling patient, a monkey and a man dressed in Roman costume. Coloured lithograph by Lavrate(?). - Quelle: http://wellcomeimages.org/indexplus/obf_images/05/5a/1eea54159a9ee047d8c25db7a556.jpg - CC BY 4.0 - Datei: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:A_tooth-drawer_performing_to_a_crowd_accompanied_by_a_howlin_Wellcome_V0012100.jpg?uselang=de
Im Dunkeln sitzen und am Ende applaudieren: Das ist eine mögliche Rolle des Publikums. Und es gibt viele andere. Was der ideale, aktive Zuschauer sein könnte, damit beschäftigen sich Theaterschaffende seit Jahrhunderten.
Schon Bertolt Brecht sagte, dass die Zuschauerkunst
die wichtigste Kunst am Theater ist. Peter Handke konfrontierte 1966 die
Zuschauerinnen mit seiner «Publikumsbeschimpfung», und im heutigen Theater sind
Audiowalks, Computerspieltheater oder 1:1-Performances an der Tagesordnung.
Die Berliner Professorin für Theaterwissenschaft Doris Kolesch erforscht das Publikum und schaut dafür (auch) in die Geschichte. Sie sagt: "Die heute vorherrschende Vorstellung des Publikums geht auf ein bürgerliches Theaterverständnis zurück, das sich seit Ende des 18. Jahrhunderts entwickelt hat."
Redaktion: Raphael Zehnder
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