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DIE STIFTUNG ERBPROZENT KULTUR VERGIBT 115'000 FRANKEN FÖRDERGELDER AN KUNSTSCHAFFENDE UND INSTITUTIONEN

DIE STIFTUNG ERBPROZENT KULTUR VERGIBT 115'000 FRANKEN FÖRDERGELDER AN KUNSTSCHAFFENDE UND INSTITUTIONEN

23.04.2018 Die Stiftung Erbprozent Kultur berichtet: "500'000 Franken aus Erbversprechen wurden für die Förderung von Kultur schon bestätigt und 100 Erbversprechende sind Teil der Gemeinschaft. 17 Deutschschweizer Kantone sowie verschiedene Organisationen und Private haben den Aufbau der Stiftung mitfinanziert." Erneut kann die Stiftung diesen Frühling Förderbeiträge vergeben. Sie gehen an fünf Kulturschaffende und drei Institutionen. Die Vergabefeier findet am 6. Mai 2018 im Rahmen der Kulturlandsgemeinde auf dem Säntis-Gipfel statt.


Sitterwerk

Bild: Kernteam der Stiftung Sitterwerk: Julia Lütolf, Roland Früh, Duscha Kistler, Ulrich Meinherz und Annette Böckle (v.l.n.r.) - Foto: Katalin Deér

Am Sonntag, 6. Mai 2018, erhalten drei Institutionen und fünf Kulturschaffende insgesamt 115'000 Franken Förderbeiträge. Das Geld stammt aus Vorlässen, also Schenkungen, die Erbversprechende der Stiftung zu Lebzeiten vermachten und von Erbenden, die einen Beitrag aus Nachlässen der Stiftung anvertrauten. 100 Menschen bekennen sich bereits zur Idee des Erbprozents, indem sie ihr Erbversprechen abgegeben haben. Sie sorgen dafür, dass Kultur über ihr Leben hinaus nachhaltig stattfinden kann und geben dem kulturellen Schaffen in seiner ganzen Breite Vertrauen, Raum und Zeit.

Die diesjährige Vergabefeier der Stiftung findet anlässlich der Kulturlandsgemeinde Appenzell Ausserrhoden mit dem Titel «Wegen Wind und Wetter» auf dem Säntis statt. Vergeben werden Beiträge aus den Fördergefässen WERTSCHÄTZUNG, WAHLVERWANDTSCHAFTEN, VERTRAUEN und PUBLIKUM

WERTSCHÄTZUNG für die Stiftung Sitterwerk

Mit 40'000 Franken aus dem Fördergefäss WERTSCHÄTZUNG und einem «Weiter so!» wird die herausragende Arbeit der Stiftung Sitterwerk gewürdigt. Auf dem Gelände der ehemaligen Textilfärberei Sittertal in St.Gallen betreibt die Stiftung Sitterwerk eine Kunstbibliothek, das Werkstoffarchiv, den musealen Teil des Kesselhaus Josephsohn und ein Atelierhaus für Gastkünstlerinnen und Gastkünstler. Mit ihrer stetig wachsenden Sammlung an Kunstbüchern und Werkstoffen verfügt das Sitterwerk über einen unschätzbaren Wissensfundus und hat sich als Zentrum für künstlerische Forschung, Recherche und Produktion etabliert.
 Der Beitrag geht an den Betrieb und honoriert die Arbeit des Sitterwerk-Teams, das Hand in Hand, mit Leidenschaft und hoher Sachkenntnis zur Weiterentwicklung des kulturellen und künstlerischen Schaffens beiträgt.

WAHLVERWANDTSCHAFTEN an fünf Kulturschaffende

25'000 Franken fliessen in das Fördergefäss WAHLVERWANDTSCHAFTEN, welches fünf Kulturschaffenden eine Zusammenarbeit mit einer selbstgewählten Mentorin oder einem selbstgewählten Mentor ermöglicht. 20 Scouts, darunter sechs Erbversprechende, haben je eine Kulturschaffende oder einen Kulturschaffenden aus der ganzen Schweiz für eine WAHLVERWANDTSCHAFT nominiert. Daraus hat eine Fachjury die folgenden fünf EinzelkünstlerInnen ausgewählt: 

  • Lika Nüssli (1973), St. Gallen, Illustration
  • Lena Maria Thüring (1981), Zürich, Video / Kunst
  • Manuel Troller (1986), Basel, Musik / Komposition
  • Carmen Stadler (1978), Zürich, Film

  • Sinae Yoo (1985), Bern, Video / Kunst

Die dreiköpfige Fachjury bestand aus Bettina Spoerri, Leiterin Literaturhaus Lenzburg, Film- und Theaterkritikerin und Schriftstellerin; Aline Delacrétaz, Vize-Direktorin Fachstelle Kultur Kanton Genf; sowie Pablo Müller, Kunsthistoriker und Kunstkritiker.


Die Jury begründet ihre Wahl: «Mit Carmen Stadler, Lena Maria Thüring, Manuel Troller, Sinae Yoo und Lika Nüssli haben wir fünf Künstler und Künstlerinnen ausgewählt, die an einem vielversprechenden Punkt ihrer Entwicklung stehen. Das bisherige Schaffen der Kulturschaffenden ist in einem nationalen Kontext gesehen qualitativ hochstehend. Gleichzeitig steht es für Neugier, Offenheit und die Suchbewegung nach nächsten Veränderungs- und Entwicklungsschritten.»

VERTRAUEN für Galotti - Musiklab & Klub für aktuelle Musik aus aller Welt

Mit Beiträgen aus dem Fördergefäss VERTRAUEN schenkt die Stiftung Institutionen, Gruppen und Einzelpersonen, Initiativen und Projekten das Vertrauen und ermutigt, den eingeschlagenen Weg zu verfolgen.

ERBPROZENT KULTUR freut sich, 30'000 Franken dem Musikprogramm Galotti zu überreichen, das im Spätsommer 2018 startet. Galotti - Musiklab & Klub ist eine neue Plattform, in der sich die kulturelle Vielfalt der urbanen Gesellschaft widerspiegeln soll. Profis, Laien und Musikbegeisterte unterschiedlichen Hintergrunds sollen über Kurse, Workshops, Jamsessions und Konzertauftritte kontinuierlich Musik machen, ausprobieren, entwickeln und geniessen können.

Die Stiftung Erbprozent Kultur möchte die wegweisende Initiative von Galotti ins Rollen bringen und gibt einen finanziellen Anschub für ihr mobiles Projekt «Galotti on the road», das mit Programmen wie «Transkulturelles Orchester Züri Nord», «Schigumusig» oder «Oerliker Huusmusig» in verschiedenen Gemeinschaftszentren Halt macht. Im Fokus steht die Freude an der Musik als geteiltes Allgemeingut und das Interesse an neuen musikalischen Erfahrungen.

PUBLIKUM für BewegGrund

Das Fördergefäss PUBLIKUM will das Publikum für die Kultur gezielt erweitern. Es honoriert Initiativen, die hervorragende Arbeit leisten und für eine breite Teilhabe an Kultur eintreten. 20'000 Franken erhält der Verein BewegGrund aus Bern. BewegGrund fördert das gemeinsame Tanzen von Menschen mit und ohne Behinderungen und schafft «eine Bühne, wo Welten und Menschen aufeinandertreffen, die sich im Alltag selten begegnen» - um es in den Worten des Komponisten und Musikers Simon Hostettler zu sagen. BewegGrund realisiert professionelle Bühnenstücke, Laien-Produktionen und verfügt im künstlerischen sowie im pädagogischen Bereich über eine einzigartige Kompetenz.

Mit der Förderung PUBLIKUM an BewegGrund lädt die Stiftung Erbprozent Kultur ein, die Produktionen zu besuchen oder an Workshops teilzunehmen. 
Susanne Schneider, künstlerische Leiterin von BewegGrund, bedankt sich: «Zum Tanzen braucht es Füsse oder Räder und Ideen, aber auch Raum, Zeit und Geld. Dank der Unterstützung durch Erbprozent Kultur können wir weitertanzen und Menschen mit beschränkten finanziellen Möglichkeiten dazu einladen. Merci!»

Die Stiftung

Die Schweizer Stiftung Erbprozent Kultur wurde an der Kulturlandsgemeinde von Appenzell Ausserrhoden im Mai 2015 lanciert. Über diese innovative, generationenübergreifende Kulturförderung vererben Menschen jeden Alters ein Prozent ihres Vermögens testamentarisch der Kultur. 17 Deutschschweizer Kantone sowie verschiedene Stiftungen und Private ermöglichten bisher den effizienten Aufbau der Stiftung und zählen damit zu den Gründerinnen und Gründern einer vielversprechenden Initiative. Erbprozent Kultur verfolgt das Ziel, mittelfristig alle Kantone und zusätzliche Institutionen und Personen in diesen Kreis der kulturell engagierten Pioniere einzubinden.

Mitmachen: Sinnstiftend vererben

Bei Erbprozent Kultur kann jede und jeder ein Prozent des zu vererbenden Vermögens der Kultur vermachen. Dieses Prozent stammt aus der frei verfügbaren Quote der Erblassenden, ist freiwillig und widerrufbar. Die Erbversprechenden engagieren sich damit über ihr Leben hinaus für die Kultur in und aus der Schweiz. Das Vermächtnis der Erbversprechenden fliesst ausschliesslich in die Kulturförderung. Anfangs 2018 ist das 100. Erbversprechen eingegangen. Zur Gemeinschaft gehören auch jene, die die Stiftung anderweitig unterstützen - zum Beispiel mit einem Vorlass oder einem regelmässigen Beitrag.

Auf der Website http://www.erbprozent.ch/mitmachen finden sich Anleitungen zum Erbversprechen und rechtsgültigen Verfassen eines Testaments und auf http://www.erbprozent.ch/anfrage weitere Möglichkeiten, sich sinnstiftend für die Kultur zu engagieren.

cp

BewegGrund

Bild: Performancegruppe 2017 BewegGrund, Stück: «Corpus» - Foto: Sabine Burger

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