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Kulturpreise der Stadt Thun an Lukas Bärfuss, Rolf Wüthrich, Karen Moser und Lukas Mösching

Kulturpreise der Stadt Thun an Lukas Bärfuss, Rolf Wüthrich, Karen Moser und Lukas Mösching

22.08.2014 Die Stadt Thun ehrt 2014 vier Künstlerinnen und Künstler mit Kulturpreisen: der Schriftsteller Lukas Bärfuss (Bild) erhält den grossen Kulturpreis, der Dirigent Rolf Wüthrich wird für seine Verdienste in der Kulturvermittlung mit einem "Kulturstreuer" ausgezeichnet, die bildende Künstlerin Karen Moser und der Jazz-Gitarrist Samuel Mösching werden mit einem Kulturförderpreis geehrt.


Foto: http://www.thun.ch/stadtverwaltung/

Die Stadt Thun ehrt den Schriftsteller Lukas Bärfuss mit dem grossen Kulturpreis 2014 in der Höhe von 15'000 Franken. Der Preis zeichnet herausragende künstlerische Leistungen von überregionaler Bedeutung oder ein künstlerisches Gesamt- oder Lebenswerk aus. Der Dirigent Rolf Wüthrich wird in diesem Jahr mit einem sogenannten "Kulturstreuer" ausgezeichnet. Der mit 5'000 Franken dotierte Preis wird für ausserordentliche Verdienste in der Kultur- und Kunstvermittlung vergeben. Die Preisträger werden durch die von Gemeinderätin Ursula Haller präsidierte Kulturkommission der Stadt Thun bestimmt. Finanziert werden die Preisgelder aus dem Heinrich und Martha Streuli-Fonds.

Mit je einem Kulturförderpreis werden in diesem Jahr die in Thun aufgewachsene bildende Künstlerin Karen Moser und der Jazz-Gitarrist Samuel Mösching aus Wattenwil ausgezeichnet. Die beiden Kunstschaffenden wurden durch eine speziell für die Vergabe der Kulturörderpreise eingesetzte Jury bestimmt und erhalten je ein Preisgeld von 10'000 Franken.Der Kulturförderpreis wird seit 2004 durch den Gemeindeverband Amtsanzeiger Thun finanziert. Auf den jährlich ausgeschriebenen Preis können sich Kulturschaffende aller Sparten bis zum 40. Lebensjahr bewerben. Das Preisgeld soll vor allem für die Aus- und Weiterbildung verwendet werden.

Lukas Bärfuss: "Herausragende literarische Arbeiten"

Der Autor Lukas Bärfuss (*1971) ist in Thun geboren und aufgewachsen. Nach der Schule arbeitete er zuerst in verschiedensten Berufen, später als Buchhändler. Seit 1997 ist er freier Schriftsteller, zudem regelmässig Lehrbeauftragter am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel sowie, von 2009 bis 2013, Dramaturg am Schauspielhaus Zürich. Grössere Bekanntheit erlangte er im Jahr 2000 durch die Groteske "Meienbergs Tod" über den Journalisten Niklaus Meienberg, die er für die Künstlergruppe 400asa schrieb. Einen weiteren grossen Erfolg konnte er mit dem für das Theater Basel verfassten Stück "Die sexuellen Neurosen unserer Eltern" (2003) feiern, das bisher in zwölf Sprachen übersetzt und weltweit inszeniert wird. Weitere Höhepunkte seiner Arbeit waren sein 2009 am Deutschen Theater Berlin uraufgeführtes Drama "Öl" und seine Stücke "Malaga" (2010) und "Zwanzigtausend Seiten" (2012) am Schauspielhaus Zürich. Im Jahre 2002 veröffentlichte Lukas Bärfuss seine Novelle "Die toten Männer", 2008 erschein sein Roman "Hundert Tage". Bereits im Jahre 2001 erhielt er von der Stadt Thun den Kulturförderpreis. Für seine Arbeit wurde er bis heute im In- und Ausland mit zahlreichen weiteren Preisen geehrt, so unter anderem mit dem Mülheimer Dramatikerpreis (2005), dem Mara-Cassens-Preis (2008), dem Literaturpreis des Kantons Bern (2011), dem Berliner Literaturpreis (2013) und dem Solothurner Literaturpreis (2014).

Die Kulturkommission begründet die Preisvergabe wie folgt: "Der Schriftsteller Lukas Bärfuss schreibt Romane und Theaterstücke, die in Basel, Bochum, am Thalia Theater Hamburg, den Münchner Kammerspielen und am Deutschen Theater Berlin uraufgeführt und weltweit gespielt werden. In seinem im Frühling 2014 erschienenen Roman 'Koala', beschäftigt sich der Schriftsteller mit dem Selbstmord seines Bruders. Er verknüpft dabei die tragischen Ereignisse in seiner Heimatstadt Thun geschickt mit der Kolonialgeschichte Australiens. Mit Lukas Bärfuss wird ein Autor geehrt, der mit seinen herausragenden literarischen Arbeiten auf höchstem Niveau international angesehen ist."

Rolf Wüthrich: "Musikbegeisterter Kultuvermittler"

Der Thuner Rolf Wüthrich (*1968) lenkte seine berufliche Laufbahn bereits nach seiner Lehre als Chemielaborant in die musikalische Richtung. Das Studium der Chorleitung am Konservatorium Bern absolvierte er beim bekannten Dirigenten Jörg Ewald Dähler. In dieser Zeit begann er sich als Komponist und Arrangeur von Vokalwerken und Theatermusik zu betätigen, stand aber auch selber bei Soloauftritten als Tenor auf der Bühne. Seit 1992 ist Rolf Wüthrich Musiklehrer und Chorleiter am Gymnasium Schadau Thun. Im gleichen Jahr übernahm er die Leitung des Männerchors Thun, die er bis heute inne hat. Viele weitere Projekte mit teils Jahrzehnte langem Engagement folgten.

Sein Schaffen wird durch die Kulturkommission wie folgt gewürdigt: "Rolf Wüthrich ist in Thun und Umgebung seit über 20 Jahren musikalisch tätig. Als Dirigent leitet er seit vielen Jahren den Männerchor Thun und den Kirchenchor Heimberg. Er ist Gründer und Leiter des Vokalensembles Cantica, das mit seinen vielfältigen und auserlesenen Programmen auftritt. In der Johanneskirche organisiert er die Reihe 'Konzert zum Wochenschluss' und hat mit seiner Frau Silvie den Kinderchor Singkids aufgebaut. Seine Arbeit ist von Bestand. Nicht selten setzt er sich über Jahrzehnte für eine Sache ein und ist stets dafür besorgt, dass sich seine Projekte auch nach seiner aktiven Zeit weiter entwickeln. Rolf Wüthrich ist ein Musikbegeisterter, der immer wieder unkonventionelle Wege wählt und Werke wie beispielsweise die selten aufgeführte Missa Solennis von Franz Liszt aufführt. Er arbeitet sowohl mit Schülern wie mit Amateursängern und Profis zusammen und weiss bei allen die Begeisterung für Musik zu wecken. So fördert er mit seiner umgänglichen Art auf umfassende Weise die Thuner Kulturszene und verhilft ihr zu einer grossen Vielfalt. Für sein musikalisches Wirken wird er durch die Stadt Thun mit dem 'Kulturstreuer' 2014 geehrt."

Karen Moser: "Klare, eigenwillige künstlerische Haltung"

Karen Moser, 1988 in Thun geboren und aufgewachsen, besuchte das Gymnasium Seefeld und anschliessend den Vorkurs an der Invers Schule für Gestaltung in Biel. In diesem Jahr schloss sie den Studiengang Bachelor of Arts in fine Arts an der Hochschule der Künste Bern ab. In ihren Arbeiten experimentiert sie mit verschiedensten Materialien und Techniken und kombiniert auf ungewöhnliche Art und Weise Wasser und Stoff mit Holz, Zinnguss mit Beton oder auch mal einen Ast mit Gartenfolie. Die Künstlerin konnte ihre Werke unter anderem an der Cantonale Berne Jura 2013/2014 im Kunstmuseum Thun und dem Kunsthaus Langenthal ausstellen. In diesem Rahmen kaufte die Kommission für bildende Kunst der Stadt Thun zwei Arbeiten für die Sammlung des Kunstmuseums Thun an. Karen Moser hat die Jury durch ihre klare, eigenwillige künstlerische Haltung überzeugt. Ihre Werke sind vom Untersuchen und Forschen und von der Auseinandersetzung mit der Umgebung und der Landschaft geprägt. Um die Thematik ihrer Arbeiten in einer fremden Umgebung neu zu beleuchten und zu vertiefen, will Karen Moser ein Master Studium in Island oder Schottland absolvieren.

Samuel Mösching: "Talentierter Komponist, herausragender Instrumentalist"

Der 28jährige Jazz-Gitarrist Samuel Mösching aus Wattenwil hat die Musikschulen Region Gürbetal und Thun besucht, danach das Gymnasium Seefeld mit dem Schwerpunktfach Musik. An der Hochschule Luzern schloss er sein Studium mit dem "bachelor of arts in music" und dem "master of arts in music" ab. Sein Spiel ist sowohl von der klassischen und der europäischen Musik des 20. Jahrhunderts, wie auch von Blues und Bossa Nova beeinflusst. Diese vielseitigen Einflüsse spiegeln sich ebenso in seinen Kompositionen wider, in denen John Coltrane genau so mitschwingt wie Beethoven, Schubert oder Bartok. Samuel Mösching überzeugt die Jury sowohl als talentierter Komponist und Bandleader wie auch als herausragender Instrumentalist. Zurzeit in Chicago (USA) aktiv, vermochte er dort innert kurzer Zeit Fuss zu fassen und mit namhaften Musikern seine künstlerische Arbeit zu vertiefen. Seine Absicht, die Aufmerksamkeit verstärkt dem Komponieren und Konzertieren zu widmen, soll mit dem Thuner Kulturförderpreis unterstützt werden.

Kulturpreisverleihung am 19. November 2014

An der jährlich stattfindenden öffentlichen Kulturpreisverleihung im Kultur- und Kongresszentrum Thun (KKThun) werden die Geehrten am Donnerstagabend, 19. November 2014, ihre Auszeichnungen entgegennehmen und dem Thuner Publikum ihr künstlerisches Schaffen präsentieren. Details zum Anlass folgen anfangs November.

st

Kontakt:

http://www.thun.ch/stadtverwaltung/medienmitteilungen/news-behoerden/article/2014/08/22/title/kulturpreise-3.html

 

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