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SCHWEIZER DENKMALPREIS FÜR DEN "BLAUEN PFEIL"

SCHWEIZER DENKMALPREIS FÜR DEN "BLAUEN PFEIL"

28.01.2016 Auszeichnung für den "Blauen Pfeil" der BLS: Der Leichttriebwagen von 1938 erhält heute den Denkmalpreis 2015 der Konferenz der Schweizer Denkmalpflegerinnen und Denkmalpfleger KSD. Mit dem Preis würdigt die KSD das Engagement der BLS-Stiftung bei der sorgfältigen und fachgerechten Restaurierung. Der "Blaue Pfeil" ist eine technische Pionierleistung: Er vereint Lokomotive und Personenwagen in sich und gilt als Vorläufer heutiger S-Bahn- und Regionalverkehrszüge.


Bild: Blauer Pfeil zwischen Bern und Huttwil - Foto: © Matthias Pfammatter

Der «Blaue Pfeil» war bis 1983 bei der Bern-Neuenburg-Bahn BN in Betrieb und fuhr auf dem ganzen Netz der BLS. Anschliessend kam er bis 1999 auf dem Netz der Sensetalbahn zum Einsatz. Der Tramverein Bern rettete das letzte erhaltene Fahrzeug der Serie vor dem Abbruch. Im Jahr 2011 erwarb die BLS-Stiftung den Leichttriebzug und restaurierte ihn bis 2014 mit der finanziellen Unterstützung verschiedener öffentlicher und privater Geldgeber und mit fachlicher Begleitung durch die Denkmalpflege.

Flinker BLS-Pionierzug mit innovativer Technik

Der Wunsch nach häufigeren und rascheren Verkehrsverbindungen im Personenverkehr liess sich in den 1930er-Jahren mit den damaligen schweren Lokomotiven nicht erfüllen. Eine Lösung für dieses Dilemma sah man in flinken Leichttriebwagen. Der «Blaue Pfeil» ist der letzte von drei Doppelpfeilen, welche die BLS von der Sécheron SA in Genf und der Schweizerischen Industrie-Gesellschaft Neuhausen konstruieren liess. Er wurde der breiten Öffentlichkeit an der Landi 1939 präsentiert und galt damals als technische Innovation. Der Zug gehörte in der Schweiz zu den ersten Triebwagen mit selbsttragenden Wagenkästen und war sehr leicht gebaut: Nieten wurden mit Schweissnähten ersetzt, was zu einer massiven Gewichtsreduktion führte. Er war quasi ein Low-Budget-Zug mit um 50 Prozent tieferem Fahrzeuggewicht pro Sitzplatz und entsprechend geringeren Kosten für die elektrische Antriebsenergie.

Aufgrund der ungewöhnlichen Platzierung der Transformatoren auf dem Dach, konnte der ganze Innenraum für den Transport von Passagieren, Post, Gepäck und sogar Häftlingen genutzt werden. Der Zug wurde zudem mit sehr grossen Fenstern gebaut - ähnlich wie die heutigen Panoramazüge. Das moderne Transportmittel gefiel aufgrund seines dunkelblauen Anstriches und seiner windschnittigen Form. Der «Blaue Pfeil» bestach durch den Stil der damals vorherrschenden «Neuen Sachlichkeit», welche zweckmässiges, industrielles Design betonte.

Auszeichnung eines mobilen Kulturguts als Premiere

Der Schweizer Denkmalpreis der KSD wurde 2015 bereits zum achten Mal ausgeschrieben. Die Auszeichnung bezweckt die Bekanntmachung und Förderung denkmalpflegerischer Leistungen. Die KSD honoriert auf diese Weise Massnahmen und Projekte, denen sie Vorbildcharakter attestiert. Dass der «Blaue Pfeil» 2015 zu den vier Preisträgern gehört, ist ein bemerkenswertes Novum: erstmals wird ein «mobiles Kulturgut» ausgezeichnet. Damit rückt die Jury bewusst die Geschichte des Verkehrswesens in den Vordergrund. Die Erhaltung von historischem Rollmaterial, Dampfschiffen oder Oldtimerautomobilen erfordert fundierte technische Kenntnisse. 

cp

Mehr / Kontakt:

https://www.bls.ch/d/unternehmen/medien-communiques.php

http://www.bls-stiftung.ch/

https://www.bls.ch/d/bahn/charter-blauerpfeil.php

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