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Daniel Leutenegger, Rathausgasse 18, CH-3011 Bern, www.ch-cultura.ch

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"BLINDE PASSAGIERE – EINE REISE DURCH DIE SCHWEIZER MALEREI"

"BLINDE PASSAGIERE – EINE REISE DURCH DIE SCHWEIZER MALEREI"

27.01.2018 Ausstellung im Aargauer Kunsthaus, Aarau, vom 27. Januar bis am 15. April 2018


Bild:

Amédé Barth, Stillleben, um 1922
Öl auf Leinwand, 50 x 65 cm
Sammlung Peter Suter, Basel
Foto: ullmann.photography

Nicht alle Kunstwerke geniessen auf der Reise, die sie von ihrer Entstehungszeit in unsere Gegenwart führt, dieselben Privilegien. Während die Werke arrivierter Künstler oben auf Deck für alle sichtbar sind, bleibt für viele andere nur die Möglichkeit als Blinde Passagiere an Bord zu gehen. Stets reist dabei die Hoffnung mit, irgendwann doch noch vom grossen Publikum beachtet zu werden.

Eine solche Gelegenheit will die Ausstellung "Blinde Passagiere" jenen verborgen gebliebenen Kunstwerken bieten. Für die Besucherinnen und Besucher bedeutet dies, sich auf Entdeckungsreise zu begeben und viele bisher unbekannte Bilder der Schweizer Kunstlandschaft aufzuspüren.

Die Ausstellung hat dabei den Anspruch, die ästhetische und inhaltliche Vielfältigkeit und die stilistische Breite von Schweizer Malerei zu zeigen. Die ausgestellten Werke sind in einem Zeitraum von mehr als 150 Jahren entstanden.

Schwerpunktpunktmässig vertreten sind Arbeiten aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, in dem es in der Schweiz eine auffallend rege und erfindungsreiche Kunstproduktion gab. Neben einigen in die Kunstgeschichte eingegangen Namen wie Arnold Böcklin (1827 - 1901), Félix Vallotton (1865 - 1925) oder Cuno Amiet (1868 - 1961) dienen vor allem unbekannte Positionen dabei als Beleg für die stark verschiedenen künstlerischen Ausdrücke, die sich gleichzeitig in der Schweiz entwickelten. Es werden sowohl hervorragende Einzelwerke von MalerInnen, die kaum ein bedeutendes Gesamtwerk hinterlassen haben, als auch Bilder von KünstlerInnen vorgestellt, die schon immer von einzelnen Liebhabern und Fachleuten hochgeschätzt wurden, jedoch nie von einer breiteren Öffentlichkeit wahrgenommen worden sind.

Mit über 200 Werken von mehr als 100 verschiedenen Kunstschaffenden soll die Aufmerksamkeit auf das breite Spektrum der Schweizer Bilderlandschaft gelenkt werden.

Die grosse Anzahl Werke wurde thematisch gruppiert, sodass diese inhaltlich aufeinander reagieren. Jeder Ausstellungsraum ist einer bestimmten Thematik gewidmet. Unter Sound treffen Gemälde von Musizierenden auf abstrakte Gemälde von Luigi Lurati (1936 - 1967), die daraufhin an Schallwellen erinnern. Bei Blicke beobachten wir Männer, Frauen und Kinder, die miteinander, aber auch mit Tieren, Bäumen und Blumen über den Bildrand hinaus zu kommunizieren scheinen.

Oft greifen die Thematiken Phänomene aus der Natur und deren Wiedergabe in der Malerei auf, beispielsweise der Darstellung von Wasser (Schweres Wasser) oder Luft (In der Luft), von Pflanzen (Verzweigungen, Treibhäuser) oder Landschaften (Sanfte Hügel). Das Gegensatzpaar Zahm und wild lässt sich inhaltlich wie auch stilistisch verstehen.

Mit neusachlichen Arbeiten von Künstlern wie Niklaus Stoecklin (1896 - 1982), Theodor Barth (1875 - 1949) oder Oskar Tröndle (1883 - 1945) wird das Thema Genau genommen reflektiert. In Ateliers wird ein Blick auf die künstlerische Produktion geworfen und bei Nachnahmen über die Auseinandersetzung mit Meisterwerken reflektiert. In Randabfallend wird ersichtlich, wie nah Abstraktion und Figuration einander manchmal sind. An der Arbeit oder Nächte führen einem das tägliche respektive nächtliche Leben vor Augen und schliesslich findet man sich in verschiedenen Umgebungen wie bei Zum Stadtrand oder Anderswo wieder.

Die Werke in der Ausstellung stammen zu einem grossen Teil aus der Privatsammlung von Peter Suter, Co-Kurator von "Blinde Passagiere", und aus der Sammlung des Aargauer Kunsthauses. Die Zusammenführung aus einer kunsthistorisch konzipierten, öffentlichen Museumssammlung und einer künstlerisch motivierten Privatsammlung lässt eine völlig neue, unerwartete Übersicht zu, die aussergewöhnliche Eindrücke und Begegnungen ermöglicht. Punktuell wird die Schau durch Leihgaben aus Privatsammlungen und Museen wie dem Kunstmuseum Basel, dem Museum zu Allerheiligen Schaffhausen oder dem NMB Neues Museum Biel ergänzt.

Helene Amande

Bild:

Hélène Amande, Mädchen mit Hasen, um 1918
Öl auf Leinwand, 65 x 50 cm
Sammlung Peter Suter, Basel
Foto: ullmann.photography

KünstlerInnen:

Hélène Amande (1896-1987); Cuno Amiet (1868-1961); Eugen Ammann (1882- 1978); Robert Amrein (1896-1945); Karl Felix Appenzeller (1892-1964); Rodolphe Auguste Bachelin (1830-1890); Edwin Paul Bachmann (1896-1971) oder Edwin Carl Bachmann( 1900-1960); Karl Ballmer (1891-1958); Paul Friedrich Wilhelm Balmer (1865-1922); Amédé Barth (1899-1926); Theodor Barth (1875- 1949); Fritz Baumann (1899-1998); Otto Baumberger (1889-1961); Frank Behrens (1883 -1945); Emil Beurmann (1862-1951); Carl Bieri (1894-1962); Peter Birkhäuser (1911-1976); Arnold Böcklin (1827-1901); Jakob Friedrich Bollschweiler (1889-1938); Max Alfred Buri (1868-1915); Samuel Buri (*1935); Miriam Cahn (*1949); Paul Camenisch (1893-1970); Giuseppe Canova (1924-2013); Albert de Meuron (1823-1897); François Diday (1802-1877); Martin Disler (1949-1996); Numa Donzé (1885-1952); Oswald Dubach (1884- 1950); Hans Emmenegger (1866-1940); Gustav Arnold Fiechter (1879-1943); Roger Fiaux (1885-1963); Karl Glaus (1925-2013); Charles-Edouard Gogler (1885-1976); Guido Gonzato (1896-1955); Mireille Gros (*1954); Hans Häusle (1889-1944); Erich Hermès (1881-1971); Ernst Georg Heussler (1903-1982); Valery Heussler (1920-2007); Karl Heinrich Hindenlang (1894-1960); Hermann Huber (1888-1967); Ernst Keiser (1894-1960); Traugott Keller (1886-1935); Ernst Kempter (1891-1958); Rudolf Koller (1828-1905); Jürg Kreienbühl (1932-2007); Adolf Kron (1884-1962); Lisa Krugell (1893-1977); Emma Kunz (1892-1963); Maria La Roche (1870-1952); René Lackerbauer (1861-1934); Guido Locca (1901-1969); Rudolf Löw (1878-1948); Luigi Lurati (1936-1967); Ernst Maass (1904-1971); Rudolf Maeglin (1892-1971); Hilde Mala-Reiwald (1895-1993); Georg Albrecht Mayer (1875-1952); Eti Meacock Engi (*1989); Theo Meier (1908-1982); Theo Modespacher (1897-1955); Jules Moos (1878- 1960); Heinrich (Haiggi) Müller (1885-1960); Guido Nussbaum (*1948); Fritz Paravicini (1896-1934); Willy Quidort (1898-1978); Arthur Riedel (1888- 1953); Philippe Robert (1881-1930); Otto Roos (1887-1945); Dieter Roth/Wiener Ingrid (1930-1998/*1942); William Röthlisberger (1862-1943); Paul Eduard Rüdisühli (1875-1938); Marcel Schaffner (1931-2012); Hermann Scherer (1893-1927); Ernesto Schiess (1872-1919); Emil Schill (1870-1958); Fritz (Frédéric) Schmid (1898-1979); Wilhelm Schmid (1892-1971); Johann Jakob Schneider (1904-1989); Albrecht Schnider (*1958); Albert Schnyder (1898-1989); Jean-Frédéric Schnyder (*1945); Karl Friedrich Schobinger (1879-1951); Emanuel Schöttli (1895-1926); Alfred Schuhmacher (1888-1981); Ida Gertrud Schwabe (1886-1980); Hans Rudolf Schwarzenbach (1911-1983); Louis Soutter (1871-1942); Ernst Stocker (Coghuf)(1905-1976); Niklaus Stoecklin (1896-1982); Ernst Streit (1909-1955); Robert Strübin (1897- 1965); Hugo Suter (1943-2013); Stephan Jon Tramèr (*1956); Oskar Tröndle (1883-1945); Félix Vallotton (1865-1925); Jean-Pierre Viollier (1896-1985); Werner von Mutzenbecher (*1937); Louise Weitnauer (1881-1957); Fritz Widmann (1869-1937); Walter Kurt Wiemken (1907-vor 23.01.1941); Paul Wilde (1893-1936); Alfred Wirz (*1952); Otto Wyler (1887-1965); Paul Wyss (1897- 1984); Eugen Zeller (1889-1974); Christa Ziegler (*1965); Paul Zoelly (1896-1971)

Kuratoren:

Thomas Schmutz, Sammlungskurator / Stv. Direktor Peter Suter, Künstler, Autor und Sammler

Kuratorische Assistentin: Bettina Mühlebach, Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Publikation:

Zur Ausstellung erscheint der reich bebilderter Katalog Blinde Passagiere. Eine Reise durch die Schweizer Malerei mit erstmals veröffentlichten literarischen Originaltexten von Klaus Merz, Michel Mettler, Stefanie Sourlier und Peter Suter. 318 Seiten. Gestaltet von Anne Hoffmann.

Hrsg. von Thomas Schmutz, Aargauer Kunsthaus, Aarau und Peter Suter. Verlag Scheidegger & Spiess, Zürich, 2018.ISBN 978-3-85881-595-8

kha

Kontakt:

http://www.aargauerkunsthaus.ch/en/

 

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