"CHRISTA DE CAROUGE"
18.11.2017 Ausstellung im Kunsthaus Zug, bis am 18. Februar 2018
Foto: © SRF / Tuuli Stalder, https://www.srf.ch/news/regional/zentralschweiz/kunsthaus-zug-mit-christa-de-carouge-wird-mode-zu-kunst
Die letzte Ausstellung des Jahres widmet sich dem Textildesign. Retrospektiv fasst die heute 81jährige Christa de Carouge (geb. 1936 in Basel) erstmals ihr Schaffen in einer Gesamtschau zusammen.
Sie zeigt dem Besucher, was sie aus einer reichen Karriere mitgenommen hat und öffnet auch den Vorhang für eine ganz neue Bühne, für ein grosses Experiment: Sie bespielt das gesamte Kunsthaus und interveniert mit Stoffen in die reale Architektur des Hauses.
‹Bitte berühren›, heisst es da, wenn ihre Tuch-Installationen zum Anfassen, Einkuscheln, Überziehen und Umhängen einladen.
«Meine Kleider sind keine Mode», sagt Christa de Carouge. Vielmehr seien sie Wohnraum für die Menschen, die sich in sie einhüllen. Eine Behausung, in der man sich an jedem beliebigen Ort zuhause fühlen könne.
De Carouges
künstlerische Anfänge reichen in die 1970er-Jahre zurück, sie hat die Debatte
um das hiesige Frauenbild mit ihren Entwürfen begleitet und mitgestaltet. Ihre
ersten Arbeiten sind aus dem Gefühl des Aufbruchs entstanden und haben bis
heute viel mit Freiheit zu tun. Schwarz lenke nicht ab, lasse den Blick frei
für Strukturen und Eigenheiten von Textilien, sagt sie.
Eines ihrer Geschäfte führte sie in den Genfer Vorort Carouge, wo sie ab 1978
auch ein eigenes Atelier unterhielt - ein prägender Ort für die Designerin,
derart, dass sie ihn als Künstlername wählte. Als eine der wenigen
Schweizerinnen schreibt sie auch über die Landesgrenzen hinaus Modegeschichte.
In einer Tradition der Grenzbereiche zur Kunst erforscht das Kunsthaus Zug ein weiteres Mal freigesetzte Bereiche.
Kuratiert von Matthias Haldemann
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