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DAS NEUE NATURMUSEUM ST.GALLEN STEHT KURZ VOR DER ERÖFFNUNG

DAS NEUE NATURMUSEUM ST.GALLEN STEHT KURZ VOR DER ERÖFFNUNG

08.11.2016 Die Eröffnung findet am 12./13. November 2016 statt. Die erweiterte Dauerausstellung ist in sieben Themenbereiche gegliedert:


Foto: © http://www.naturmuseumsg.ch/

Ein Haus mit Geschichte

Wie die meisten heutigen Naturmuseen geht auch das Naturmuseum St.Gallen auf eine Kuriositätensammlung aus dem 17. Jahrhundert zurück. Das älteste Objekt ist ein vier Meter langes Nilkrokodil, welches der Stadt 1623 geschenkt wurde. Die Ausstellungswand im Foyer beleuchtet die wechselvolle Geschichte mit ausgewählten Exponaten. Zudem werden Personen porträtiert, welche für die Entwicklung des Museums prägend waren.

Vom Bodensee zum Ringelspitz

Ein Blickfang und Höhepunkt ist das mit 37 m2 schweizweit grösste Landschaftsrelief, welches die Kantone St.Gallen und Appenzell in ihrer ganzen Schönheit zeigt. Gebaut wurde es in der Werkstatt des Reliefbauers Wolfgang Pusch in Bichofswiesen. Die 55 Teile von je einem Quadratmeter Fläche wurden anschliessend nach St.Gallen transportiert und zwischen April und Juni 2016 eingebaut und miteinander verbunden. Über drei Fernrohre können zusätzliche Informationen zu interessanten Themen abgerufen werden. Die Wände dieses Ausstellungsbereichs sind mit den verschiedenen Lebensräumen der Region bemalt. Diese bilden den Hintergrund für die tierischen Bewohner vom Bodensee bis zum Ringelspitz. In einem Terrarium können lebende Zwergmäuse, Eidechsen, Unken und Frösche beobachtet werden.

Leben im Wandel

Dieser Ausstellungsteil führt durch die Entwicklungsgeschichte des Lebens auf der Erde. Wie auf einem Laufsteg präsentieren sich Versteinerungen und prähistorische Funde, von 3,5 Milliarden Jahre alten Blaualgen bis zu einem nacheiszeitlichen Elch aus Gossau. Gewichtigstes Objekt in diesem Ausstellungsteil ist das Originalskelett eines Entenschnabel-Dinosauriers, welches zusammen mit der umliegenden Gesteinskonkretion rund 10 Tonnen wiegt. Dieses wurde 1981 von Urzeitforscher Urs Oberli aus den USA nach St.Gallen gebracht. Eine Rekonstruktion des Skeletts lässt die Dimension dieses Pflanzen fressenden Dinosauriers erahnen. Am Schluss des Laufstegs stehen Präparate von ausgewählten heutigen Tierarten, von denen einige erst in der Neuzeit vom Menschen ausgerottet wurden.

Verborgene Schätze

In einer künstlichen Felshöhle wird ein grosser Schatz aus Ostschweizer Mineralien ausgestellt. Sie stammen mehrheitlich aus dem Alpsteingebiet und der Region Sarganserland und bilden eine der umfassendsten Sammlungen der Region. Eine mit Hunderten von weissen Calcit-Skalenoedern besetzte Stufe aus dem Kraftwerkstollen Gigerwald bei Vättis dominiert den Eingangsbereich. Daneben werden auch unscheinbare, aber wichtige Bodenschätze wie das Grundwasser oder der Kies beleuchtet. Die Kohle, welche bis zum Zweiten Weltkrieg auch hier abgebaut wurde, war bis zu dieser Zeit ein wichtiger Energielieferant. Anschaulich werden Tiere und Pflanzenteile unter der Oberfläche anhand eines Bodenschnitts dargestellt.

Im Reich des Bären

Dem Wappentier der Stadt St.Gallen, dem Bären, und seinen Mitbewohnern ist ein eigener Ausstellungsteil gewidmet. Darin wird auch die Problematik des Zusammenlebens mit den Grossraubtieren Wolf, Luchs und Bär beleuchtet. Der Lebensraum Wald bietet jedoch noch vielen weiteren Tieren Heimat, unter anderem einer Kolonie Waldameisen. Vorgestellt werden auch die häufigsten Pilze und Flechten sowie verschiedene Baumarten. In einer naturgetreu nachgebildeten Höhle ist das eindrucksvolle Skelett eines vor 20'000 Jahren ausgestorbenen Höhlenbären ausgestellt. Es wurde vom früheren Museumsleiter Emil Bächler im Wildkirchli freigelegt. Weitere historische Funde, in erster Linie Schädel von Höhlenbären, kommen aus dem Wildenmannlisloch in den Churfirsten und dem Drachenloch im Calfeisental.

Die Natur als Vorbild

Auf einzelnen Tischen, einer Werkstatt nachempfunden, können technische Erfindungen und ihre Vorbilder aus der Natur entdeckt werden. Gezeigt werden nebst verschiedenen Konstruktionsformen auch Beispiele von Beschichtungen, Produkte der Nanotechnologie und Umsetzungen aus der Robotik. Eine bekannte Schweizer Erfindung ist der Klettverschluss, bei welchem sich Georges Mestral von den Kletten im Fell seines Hundes inspirieren liess. Der zukunftsträchtige Forschungsbereich Bionik trägt auch zur Entwicklung der Kreislaufwirtschaft bei, da die Natur kaum Abfall produziert.

Energien und Rohstoffe

Erneuerbare Energien und deren Gewinnung stehen im Mittelpunkt dieses Ausstellungsteils, der wie ein Warenhaus daherkommt. Vorgestellt werden Windkraft, Solarenergie und Erdwärme. In einem Lift, welcher virtuell in 4'500 Meter Tiefe fährt, wird über die St.Galler Erfahrungen mit Geothermie berichtet. Ganz praktisch können Besucherinnen und Besucher mit eigener Muskelkraft Energie erzeugen und erfahren, in welche Leistung diese umgesetzt werden könnte. Dieser Ausstellungsbereich zeigt Zusammenhänge auf und soll auf eine lustvolle Art das Verständnis für einen nachhaltigen Umgang mit den Ressourcen wecken.

cp

Kontakt:

http://www.naturmuseumsg.ch/

https://www.facebook.com/NaturmuseumSt.Gallen

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Mehr:

«Wichtig ist uns, dass die Leute Zusammenhänge verstehen»

Museumsdirektor Toni Bürgin über Politik und Natur im St.Galler Naturmuseum, die Brückenfunktion seiner Institution, offene Räume und sein liebstes Objekt.

Peter Surber

http://www.saiten.ch/wichtig-ist-uns-dass-die-leute-zusammenhaenge-verstehen/

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