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"DIE WEISSE GEFAHR – UMGANG MIT LAWINEN IN DER SCHWEIZ"

"DIE WEISSE GEFAHR – UMGANG MIT LAWINEN IN DER SCHWEIZ"

23.11.2018 Ausstellung Biwak#23 im Alpinen Museum der Schweiz, Bern, vom 24. November 2018 bis am 21. April 2019


Bild: Lawinenverbauungen in Zermatt/Schweifinen, 1957 - Foto: © Perren-Berberini Zermatt

Kaum ein Land hat den Lawinenschutz so weit entwickelt wie die Schweiz. Doch auch neuste Technologien sind nur dank überlieferter Erfahrung und jahrhundertealtem Wissen wirksam. Eine Ausstellung über Tradition und Technik, Barryvox und Bauchgefühl.

Wer heute eine Bergtour plant, tut dies mit den Mitteln, mit denen wir auch andere Lebensbereiche organiseren: WhatsApp für den Austausch in der Tourengruppe, für die Risiko-Analyse zum Beispiel die Lawinen-App «White Risk», entwickelt vom weltweit einzigartigen WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF in Davos.

Unfälle vor allem in der Freizeit

Tourengänger bereiten sich mit Vorteil umsichtig vor: Fast alle Lawinenunfälle ereignen sich heute im Freizeitbereich; 94% der Todesopfer sind Freizeitsportlerinnen und -sportler. Lawinen-Niedergänge in besiedelten Gebieten sind selten. Denn spätestens nach dem «Lawinenwinter» 1950/51 - 1421 Lawinen forderten damals 98 Todesopfer - bekam der Schutz von Dörfern, Weilern und Strassen in der Schweiz höchste Priorität: Detaillierte Gefahrenkarten wurden erarbeitet, Schutzwälle gebaut, Bäume gepflanzt. Gegen 500 Kilometer Stützverbauungen stehen heute in den Schweizer Alpen, rund 40% der gesamten Waldfläche gilt als Schutzwald.

Schutz durch Wissen und Erfahrung

All diese Massnahmen sind ohne jahrhundertealtes Erfahrungswissen nicht denkbar. Bei der Planung des Lawinenschutzes stützten sich die damaligen Verantwortlichen u. a. auf Aufzeichnungen in Talbüchern, Kirchenrodeln, Gemeindearchiven - aber auch auf Überlieferungen aus der Bevölkerung.

In den Alpentälern weiss dank umgangssprachlichen Orts- und Flurnamen wie «Schusslauinen» oder «Roti Loiwina» jeder und jede, wo die Lawine jeweils herunterdonnert.

Und auch eine Dienstleistung wie das Lawinenbulletin des SLF ist heute ohne Informationen aus der lokalen Bevölkerung nicht denkbar. Denn Lawinenkunde, da sind sich Fachleute einig, ist keine exakte Wissenschaft. Daten, Informationen und High-Tech-Ausrüstung reichen nicht aus, wenn sie nicht mit menschlichen Erfahrungen vernetzt werden. Allzu oft ist es das «Bauchgefühl», dank dem sich im entscheidenden Moment zum Beispiel Geräusche oder Lichtverhältnisse richtig einschätzen lassen.

Ein Lawinenlagebericht in sieben Kapiteln

«Die weisse Gefahr. Umgang mit Lawinen in der Schweiz» gibt Einblick in die Strategien, mit denen die Menschen in der Schweiz der Bedrohung durch Lawinen seit Generationen begegnen.

Sieben Themenfelder - Verbauung, Raumplanung, Forschung, Risikoeinschätzung, Rettung, Erinnerung, Erzählung - eröffnen mit Film, Bild, Text und Objekten aus der Sammlung des Alpinen Museums der Schweiz emotionale und wissensorientierte Zugänge zu einem Naturphänomen zwischen Furcht und Faszination.

Die Ausstellung wird von einem reichen Veranstaltungsprogramm begleitet. So erfahren Besucherinnen und Besucher u. a. wie sich das Rettungshundewesen vom echten «Barry» über das heute gebräuchliche Suchgerät «Barryvox» (Barrys Stimme) hin zum elektronischen «Rettungshund 2.0» entwickelte.

Der Umgang mit der Lawinengefahr hat in der Schweiz eine jahrhundertelange Tradition. Ohne Lawinenschutzmassnahmen wäre das Leben in den Alpen undenkbar. Seit 2012 steht der Schutz vor Lawinen deshalb auf der Liste der «lebendigen Traditionen» der Schweiz, die das Bundesamt für Kultur (BAK) zusammen mit kantonalen Fachleuten erstellt hat. Gemeinsam mit Österreich hat die Schweiz im März 2017 zudem bei der UNESCO beantragt, den Schutz vor Lawinen auf die «Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit» zu setzen. Der UNESCO-Entscheid wird für Ende November 2018 erwartet.

ams

Kontakt:

https://www.alpinesmuseum.ch/de

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