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"GESCHICHTE MACHEN – Handschriften erzählen Vergangenheit"

"GESCHICHTE MACHEN – Handschriften erzählen Vergangenheit"

09.12.2019 Winterausstellung der Stiftsbibliothek St.Gallen, vom 10. Dezember 2019 bis am 8. März 2020


Bild oben: Die St.Galler Mönchshistoriker besprechen ihre Arbeit in der Bibliothek, Grisaillemalerei im Barocksaal der Stiftsbibliothek St.Gallen, bei Regal RR

Was wären wir ohne Geschichte? Erzählungen der Vergangenheit prägen unser Bild der Welt und formen unsere Zukunft mit. Die Winterausstellung 2019/20 der Stiftsbibliothek St.Gallen widmet sich der Geschichtsschreibung früherer Jahrhunderte. Unter den St.Galler Mönchen gab es mehrere bedeutende Historiker.

Grosse St.Galler Geschichtsschreiber

Die Geschichtsschreibung des Klosters St.Gallen gehört zu den grossen Leistungen der europäischen Historiographie. Es gibt keine vergleichbare Institution, welche die eigene Geschichte über ein Jahrtausend hinweg immer wieder in derart hoher Qualität dargestellt hat. Besonders die Klostergeschichten Ratperts († um 910) und Ekkehart IV. († um 1060) sind Meisterwerke von hohem Rang. Aber auch später wurden imposante historische Darstellungen geschaffen, etwa von Jodokus Metzler (1574-1639) oder von Ildefons von Arx (1755-1833).

Zusammenhänge

Anhand der reichen Handschriftensammlung der Stiftsbibliothek zeigt die Ausstellung auch die Zusammenhänge und das Umfeld auf. Dazu gehören die Historiker der Antike und die Weltchronisten des Mittelalters. Ein Blick auf die seit der Reformation im 16. Jahrhundert entstandene und von Vadian geprägte Geschichtsschreibung der Stadt St.Gallen führt vor Augen, wie andere politische und gesellschaftliche Interessen auch eine alternative Sicht auf eine eigentlich gemeinsame Geschichte entstehen liessen.

Blick in die Werkstatt der Historikerinnen und Historiker

Aber auf welchen Grundlagen steht Geschichte? Anhand dreier historischer Quellen, einer Urkunde, eines Briefs und einer Sentenzensammlung, wird aufgezeigt, wie Historikerinnen und Historiker Dokumente verstehen und interpretieren müssen. Auch Literatur, Baudenkmäler oder historische Gegenstände befinden sich in der Werkstatt der Historikerinnen und Historiker. Neben solidem Handwerk ist auch kritische Distanz gefragt und die Fähigkeit, aus Fakten möglichst wahrheitsgetreue und gut verständliche Erzählungen zu formen. Eben: Geschichte zu machen. Das ist und bleibt eine faszinierende Aufgabe.

Andere Formen: Annalen und Legenden

Neben den heute weit verbreiteten faktenbasierten Erzählungen gab und gibt es auch andere Darstellungsformen von Geschichte. Die Ausstellung stellt als gegensätzliche Beispiele Annalen und Legenden vor. Während Annalen sich auf wichtige, im Jahresraster aufgeführte Ereignisse beschränken, verbinden Legenden historische Fakten mit Spiritualität und Fantasie. Im ersten Fall geht es um Faktengeschichte, im zweiten um Heilsgeschichte.

Eröffnung, Begleitprogramm, Katalog

Die Eröffnung der Ausstellung findet am Dienstag, 10. Dezember, um 18.15 Uhr, im Musiksaal im Dekanatsflügel im Stiftsbezirk St.Gallen und anschliessend in der Stiftsbibliothek statt. Stiftsbibliothekar Cornel Dora und der Stadtarchivar der Ortsbürgergemeinde, Stefan Sonderegger, werden begrüssen. Den Festvortrag hält alt Stiftsbibliothekar Ernst Tremp zum Thema Ekkehart IV. als Chronist seines Klosters. Neue Einsichten zu Person und Werk.

Begleitend zur Ausstellung erscheint ein reich bebilderter Katalog, der im Shop der Stiftsbibliothek und im Buchhandel erhältlich ist. Ausserdem führt die Stiftsbibliothek verschiedene Veranstaltungen durch. Für Schulklassen gibt es zum Thema "Geschichte machen" ein spannendes Vermittlungsangebot mit Arbeitsblättern und Anleitung für den Unterricht.

cp

Informationen zur Stiftsbibliothek St. Gallen:

http://www.stiftsbibliothek.ch/

Veranstaltungsprogramm:

https://www.stiftsbezirk.ch/de/veranstaltungen/

Informationen zum Schulangebot:

https://www.stiftsbezirk.ch/de/schulklassen/

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csg ecodices

Bild: Anfang der Geschichte der St.Galler Äbte im Codex Gaisbergianus aus dem Jahr 1527. St.Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 613, S. 6-7

 

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