BÜRO DLB - IDEE-REALISATION-KOMMUNIKATION
Daniel Leutenegger, Rathausgasse 18, CH-3011 Bern, www.ch-cultura.ch

BÜRO DLB - IDEE-REALISATION-KOMMUNIKATION
Daniel Leutenegger
Rathausgasse 18
CH-3011 Bern
E-Mail
www.ch-cultura.ch.ch

"GILGIAN GELZER: PENCILMANIA. ZEICHNUNGEN UND FOTOGRAFIEN. 2006 BIS 2016"

"GILGIAN GELZER: PENCILMANIA. ZEICHNUNGEN UND FOTOGRAFIEN. 2006 BIS 2016"

20.03.2017 Ausstellung im Kunstmuseum Solothurn, bis am 23. April 2017


Bild: Gilgian Gelzer, Ohne Titel, 2016, Farbstift auf Papier, 140 x 110 cm, © ProLitteris, Zürich

Gilgian Gelzer, 1951 in Bern geboren, lebt seit 1970 in Paris. Nach seiner Studienzeit blieb er der Stadt verbunden, wo er bis vor kurzem als Professor für Zeichnung an der École Nationale Supérieure des Beaux-Arts wirkte.

Als Künstler ist er mit grossformatigen Zeichnungen, aber auch mit Fotografie und Malerei hervorgetreten.

Seine Ausstellungstätigkeit konzentrierte sich vorerst vor allem auf Paris, wo er ab 1994 von der Galerie Bernard Jordan, ab 2012 von der Galerie Jean Fournier vertreten wird. Einzelausstellungen fanden aber auch in Museen statt: im Musée des Beaux-Arts Mulhouse (1994), in der Artothèque Caen (2001), im FRAC Auvergne Clermont-Ferrand (2004) sowie im Ludwig Museum, Deutschherrenhaus Koblenz D (2006).

Seit einiger Zeit wird Gilgian Gelzers Schaffen nun auch vermehrt in der Schweiz wahrgenommen; entsprechende Einzelausstellungen zeigten die Galerie Bernard Jordan, Zürich (2009) sowie der Kunstraum Kreuzlingen (2010).

Das Kunstmuseum Solothurn widmet Gilgian Gelzer die erste Einzelausstellung in einem Schweizer Museum. Neben den viel beachteten Zeichnungen, mit denen der Künstler in den letzten Jahren international bekannt geworden ist, wird auch eine Auswahl kleinformatiger Fotografien gezeigt. Präsentiert werden Werke der letzten zehn Jahre.

Der Ausstellungstitel Pencilmania verbindet die Begriffe "Pencil" (engl. = Bleistift) und "Mania" (ital. = Wahnsinn). Zugleich erinnert der Titel an die fast gleichlautende geografische Bezeichnung "Pennsylvania", die für ein bestimmtes Territorium steht.

Tatsächlich suggerieren nicht nur Gelzers Fotografien, sondern auch seine Arbeiten auf Papier landschaftliche Räume. Tritt in seinen Zeichnungen die Linie als dominante Kraft auf, findet sie sich anhand alltäglicher, "wegweisender" Sujets wie Brücken, Schienen, Strassen und Pfade auch in seinen Fotografien. Die Linie wird zum eigentlichen Leitmotiv, das den Blick leitet und lenkt.

In den komplexen, bis zu zwei Meter hohen und drei Meter breiten Zeichnungen gehen die Wege jedoch leicht verloren. Auch wenn sich die Bleistift- und Farbstiftlinien auf dem Weiss des Blattes deutlich abheben, sind es oft zu viele, um allen folgen zu können. Der notwendige Schritt zurück ermöglicht einen Überblick, der an Landkarten erinnert. Der kartografische Charakter der Werke spricht sowohl den Sinn für zeichenhafte Abstraktion wie für Einbildung an. Wie beim Lesen von Landkarten wird der zweidimensionale Plan dreidimensional vorgestellt. Bei den Fotografien wird die gegenläufige Richtung wirksam: In der dreidimensionalen Realität entdeckt Gilgian Gelzer die zweidimensionale Abstraktion von Linien und Formen.

Gilgian Gelzer arbeitet aus dem Körper. Das wird vor allem bei seinen Zeichnungen sichtbar. Bei den grössten Formaten stellt er sich mit seinen Stiften direkt auf die am Boden liegende Papierbahn. Inmitten des Blattes kauernd, greift er mit dem ganzen Körper in alle Richtungen, um seine Linien prozesshaft zu verdichten. Der fast performative Charakter der Entstehung verleiht den Zeichnungen von Gilgian Gelzer eine starke und unmittelbare, ja energetische Wirkung, die das Publikum sogleich spürt und lange vor den Werken hält.

Zur Ausstellung erscheint im Verlag für moderne Kunst, Wien, eine reich illustrierte, zweisprachige Publikation (96 Seiten, D/F) mit Texten von Guitemie Maldonado und Christoph Vögele.

kms

Kontakt:

http://www.kunstmuseum-so.ch/gilgian-gelzer-pencilmania

Zurück zur Übersicht