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"JAPANARTTODAY – Japanische Gegenwartskunst"

"JAPANARTTODAY – Japanische Gegenwartskunst"

06.07.2014 Ausstellung im Kunsthaus Interlaken, bis am 17. August 2014


Bild: Natsuko Tamba Wyder, OHNE TITEL, Installation 2014, Metall, Holz bemalt

Leiko Ikemura *1951

Gehört zu den wichtigsten Malerinnen Japans und ist mit ihre Arbeiten in den grossen Museen und Sammlungen auf der ganzen Welt vertreten. Seit den 1970er-Jahren lebt die Künstlerin in Europa; heute in Köln und Berlin, wo sie seit 1991 auch als Professorin für Malerei an der Hochschule der Künste wirkt.

Leiko Ikemura sieht sich selbst als Grenzgängerin, die über die japanische und abendländische Kultur hinauswachsen möchte. Ihre Serie von Landschaften, die im Kunsthaus zu sehen ist, zeugt einerseits von der intensiven Auseinandersetzung mit europäischer Kunst - konkret ist es in diesen Werken die Malerei Ferdinand Hodlers. Andererseits sind diese Arbeiten geprägt von einer den EuropäerInnen weniger vertrauten Haltung, die ihren Ursprung in der fernöstlichen Heimat der Künstlerin hat. In den transzendenten Wesen, welche die Landschaften beleben, wird diese Haltung sichtbar.

Durch die Verbindung beider Pole entstehen Gemälde, die nicht mehr Abbildung einer bestimmten Landschaft sein wollen, sondern vielmehr geistige Traum- oder Seelenlandschaften, wie sie auch in der Romantik - zum Beispiel bei Caspar David Friedrich - erschaffen wurden.

Kumiko Kurachi *1955

Stammt aus Osaka und lebt in Düsseldorf. Sie erhielt im Jahr 2000 ein Stipendium des japanischen Kultusministeriums, das ihr ermöglichte, zu Forschungszwecken nach Europa zu kommen. Sie besuchte bis 2002 die Kunstakademie Düsseldorf.

Kumiko Kurachis Arbeiten - auch ihre Installationen im Kunsthaus - stehen der Minimal Art nahe. Emotionslosigkeit als künstlerische Haltung führt zu Arbeiten, die von dieser Künstlerin mit grosser Konsequenz auf den vorgegebenen Raum - seine Proportionen, seine Farbigkeit, ja seine materielle Beschaffenheit - abgestimmt sind.

Schwarz und Weiss in Form von klaren Kuben, geometrischen Flächen und Linien bestimmen den Raum, verändern ihn. Licht und Schatten schaffen Zwischentöne, verbinden und trennen. Ein leerer Rahmen, diagonal über ein Fenster gehängt, wirft die stete Frage auf nach Bild und Abbild, nach Sein und Schein; und die schwarze Leinwand daneben, die an Malewitchs "schwarzes Quadrat" denken lässt, fordert zusätzlich.

Chiharu Shiota *1972

wurde in Osaka geboren und studierte an der Kyoto Seika University in Japan. 1996 kam sie nach Deutschland (Hochschule für Bildende Künste, Hamburg; Hochschule für Bildende Künste, Berlin). Es folgten Gastprofessuren an der Kyoto Seika University und am California College of Arts. 2015 wird Chiharu Shiota an der Biennale in Venedig den japanischen Pavillon gestalten. Ihre Installationen, Skulpturen und Gemälde werden in Museen und kulturellen Institutionen internationalen Ranges und in bedeutenden Sammlungen präsentiert.

Die Arbeit "A LONG DAY" wurde eigens für das Kunsthaus Interlaken eingerichtet. In der Installation wird ein banaler Arbeitsplatz aus Tisch und Stuhl mit einem dichten Gitter aus Wollfäden umsponnen zu einem schwarzen Raum, dessen Grenzen sich auflösen. Schwebende weisse Papierbogen werden zu Gedanken und Ideen. Ein poetisches Traumbild, das wehmütig an Gestern und Morgen erinnert.

Natsuko Tamba Wyder *1963

Stammt aus Otsu, der Schwesterstadt von Interlaken in Japan. Sie erhielt ihre Ausbildung an renommierten Kunstschulen in Japan und Deutschland, wo sie an der Akademie Düsseldorf studierte. Sie war wissenschaftliche Mitarbeiterin im The Shigaraki Ceramic Cultural Park (Museum für Keramik) in Japan.

In ihrer Arbeit "OHNE TITEL" arbeitet die Künstlerin mit Material vom Bau, Baustützen und Absperrlatten, die den Raum zunächst wie eine Baustelle erscheinen lassen. Doch wozu die Baustützen in einem intakten Raum? Wozu die Absperrlatten auf dem Boden, wo doch keine Gefahr besteht? Es ist die Absurdität, mit der die Künstlerin spielt und sogleich beim Betrachter auch Assoziationen weckt. Die Baustützen werden zu Säulen eines Tempels, das rot-weisse Muster der Absperrlatten zum begehbaren Labyrinth, das aber anders als z.B. in der Kathedrale von Chartres, zu keinem Ziel führt. So ist denn des Rätsels Lösung, die man zu finden glaubte, auch schon wieder Makulatur, und man darf weiter sinnen ...

Hiroyuki Masuyama *1968

Geboren in Tsukuba, Japan. Lebt in Düsseldorf. Studium der Malerei an der Tokyo National University of Fine Arts and Music und der Wandmalerei an der Graduate School der Tokyo National University of Fine Arts and Music. 1995 erhält der Künstler ein DAAD-Stipendium (Stipendium des Deutschen Akademischen Austausch Dienstes), das ihm ein Studium an der Akademie der Künste Düsseldorf ermöglicht. Ab 2002 entstehen die ersten fotografischen Arbeiten mit fiktiven Darstellungen der Alpen, wie sie in ähnlicher Art auch in der Ausstellung zu sehen sind. In diesen untersucht der Künstler äussere und Innere Stimmungen der beiden romantischen Künstler Wiliam Turner und Caspar Wolf. Ausgehend von deren Arbeiten aus der Schweiz gestaltet Masuyama mittels den modernen Medien Fotografie und Computer analoge Montagen, die den Empfindungen der romantischen Bilder verblüffend nahe kommen. Das Werk "PASSAGE OF MOUNT ST. GOTTHARD" etwa wirkt wie eine vielschichtige Malerei vergangener Zeit. Es verbinden sich darin - wie auch in den Postkartenbildern von Lauterbrunnen und Grindelwald - Heute und Früher zu einer "neuen" Wirklichkeit.

Masaki Nakao *1959

Wurde in Nagoya, Japan geboren und studierte Bildhauerei an der Nihon-Universität in Tokyo und Bildende Kunst und Architektur an der Kunstakademie Düsseldorf. Er erhielt 1994 ein Reisestipendium der Akademie der Künste Düsseldorf, an der er 1995 als Meisterschüler abschloss. Nakao lebt und arbeitet heute in Düsseldorf. Er gehört zu den wichtigen Plastikern der Nach-Pop-Aera.

Masaki Nakao ist ein Künstler, der in zwei völlig unterschiedlichen Kunstwelten ausgebildet wurde und sich darin auch heute bewegt - in der europäischen und in der japanischen. Sein Arbeitsmaterial ist Kunststoff, genauer gesagt Polyester. Seine Kunst beschäftigt sich mit Gegenständen, die scheinbar sofort und eindeutig identifizierbar sind wie zum Beispiel Tische, Behältnisse oder Buchstaben-Kombinationen. Bei genauerem Hinsehen enthüllen die Arbeiten bald ihre Mehrdeutigkeit.

Der "LEUCHTTISCH", eben noch funktionaler Arbeitsplatz, wird zum perlmuttern schimmernden Kunstobjekt, das einem heiligen Schrein ähnlich ist, dessen Transparenz sein wahres Inneres verbirgt.

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Kontakt:

http://www.kunsthausinterlaken.ch/ausstellungen.html

 

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