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KIEFER HABLITZEL | GÖHNER KUNSTPREIS 2019

KIEFER HABLITZEL | GÖHNER KUNSTPREIS 2019

18.09.2019 Ausstellung im Kunsthaus Pasquart Biel/Bienne, vom 22. September bis am 24. November 2019 - Vernissage am 21. September 2019, 17-21 Uhr


Bild: Roman Selim Khereddine, Death of Aesop (Animetaphor), 2019, Acrylic on canvas, 100 x 100 cm, Courtesy the artist, photo: Sabina Bösch

Die Stiftungen Kiefer Hablitzel und Ernst Göhner gehören zu den bedeutendsten Schweizer Förderern des kulturellen Nachwuchses. Jährlich richten sie einen Wettbewerb für Kunstschaffende unter 30 Jahren aus.

Aus 229 Bewerbungen wählte die Jury 17 Positionen aus, die zur Ausstellung im Rahmen der Swiss Art Awards in Basel eingeladen wurden. In einer zweiten Runde wurden aus diesen Nominationen 7 mit dem Kiefer Hablitzel | Göhner Kunstpreis 2019 ausgezeichnet. Die GewinnerInnen zeigen anschliessend ihre Werke in einem institutionellen Umfeld.

Dieses Jahr findet diese Ausstellung im Kunsthaus Pasquart in Biel/Bienne statt. Begleitend zur Ausstellung erscheint eine Publikation beim Verlag für moderne Kunst, herausgegeben von den Stiftungen Kiefer Hablitzel und Ernst Göhner mit kurzen Essays zu allen PreisträgerInnen.

Die Ausstellung schafft einen Einblick in das junge Schweizer Kunstschaffen, wobei der Fokus auf neuen Arbeiten liegt. Die Präsentation zeichnet sich durch ein breites Spektrum künstlerischer Positionen und eine grosse Vielfalt von Medien und Materialien aus - von grossformatigen Malereien über zeichnerische und installative Werke bis hin zur Auseinandersetzung mit Wort, Text und Erzählung sowie der Untersuchung des Körpers und der physischen Realitäten vermittelt die Ausstellung einen Eindruck von der Diversität und Originalität einer neuen Generation Kunstschaffender in der Schweiz.

Mohamed Almusibli (*1990 in Sanaa, YE, lebt und arbeitet in Zürich sowie in Genf) schafft Installationen mit Text und Sound. In Worten sieht er die Stimme, welche neben einer sprachlichen Äusserung eines Individuums auch eine Aussage mit politischem Potential im gesellschaftlichen Rahmen sein kann. So offenbaren seine Werke gesellschaftliche Zwischentöne, die er subtil in ihren räumlichen Kontext einbettet. Als Ausgangspunkt nimmt er eine von seiner Mutter zusammengestellte Playlist jemenitischer Liebeslieder und reflektiert diese in verschiedenen Medien. Er zeigt die arabischen Liedertexte wie Bilder und hinterfragt, wie Geschichte überliefert wird und Wahrheit sich konstituiert. Er spricht ausserdem die Privatsphäre im häuslichen Kontext an und die Intimität, die damit verbunden ist.

Natacha Donzé (*1991 in Boudevilliers, arbeitet in Lausanne) befragt in ihrem Werk soziale Codes, Stereotypen, Alltäglichkeiten und Fabeln der Populärkultur. Ihre Bildkompositionen isolieren, wiederholen oder kombinieren Form, Fläche, Farbe und figurative Symbole aus den unterschiedlichsten Kulturbereichen. Die Malerin schafft eine vielschichtige Formensprache, in der die Beziehung zwischen den figurativen und abstrakten Elementen der gleichmässig bemalten Leinwand offengelassen wird. Für die Ausstellung hat sie eine Reihe von Bildern geschaffen, die dekorative Raumelemente der Architektur rezitieren und damit auf Objekte verweisen, die im Zusammenhang mit Inneneinrichtung, Beleuchtung oder auch der luxuriösen Umgebung in Hotelanlagen stehen.

Bernhard Hegglin (*1989 in Zürich, arbeitet in Zürich) befasst sich in seiner künstlerischen Praxis mit Zeichnung, Skulptur und Installation. Seine neuen Metallskulpturen formen sich ihren Weg ausgehend von der Decke als feingliedriges Liniengefüge in den Raum und überschreiten die medialen Grenzen von Zeichnung und Skulptur. An den Enden der Metalllinien sind eine Auswahl von Seiten aus einem «Best of» Werbemagazin befestigt. Die Struktur vereint bereits Vorhandenes und neu Hinzugefügtes. Dabei bleiben der Beginn und das Ende des künstlerischen Schaffensprozesses bewusst unbestimmt und uneindeutig.

Roman Selim Khereddine (*1989 in Zürich, arbeitet in Zürich) verarbeitet in seinen Werken Geschichte als vielschichtiges Konstrukt, indem er vorhandene Geschichten, Anekdoten und Mythen neu konstituiert und so bestehende Zusammenhänge und ihren Wahrheitsanspruch unterläuft. Seine Bilder ergänzt er mit in Beton gegossenen Tierkörpern und -köpfen, welche an die Methoden der Tierpräparation erinnern. Er verweist einerseits auf das Tier als wissenschaftlicher Untersuchungsgegenstand, aber gleichzeitig auch darauf, dass sie als Fabelwesen auf andere Methoden der Geschichtsschreibung referieren. Die Vermischung von Fiktion und Realität ermöglicht es ihm, gesellschaftliche, soziale und politische Konstellationen zu dekonstruieren.

Nils Amadeus Lange (*1989 in Köln, D, arbeitet in Zürich) ist Performer und Choreograph. Neben eigenen Arbeiten entstanden in den letzten Jahren viele Kollaborationen mit bildenden Künstlern und Künstlerinnen. Lange nutzt seinen Körper als Ausdrucksmittel und Instrument zur Dekonstruktion von Konventionen und sozialen Modellen, wie Rollenbilder und Genderklischees. Für diese Ausstellung schafft er neben einer Performance eine Installation, bei der er Hochkultur mit Trivialem und Populärem aus der Massenkultur vermischt. Das Zusammenspiel von High und Low, in Kombination mit der Wahl natürlicher Materialien, schafft ein wirkungsvolles Spannungsfeld.

Sveta Mordovskaya (*1989 in Ulan-Ude, RU, arbeitet in Zürich und Wien) untersucht in ihrer zeichnerischen und skulpturalen Praxis die Beziehung des Körpers zu den Dingen und Materialien in unserer Umwelt. Sie konfrontiert vertraute, alltägliche Gegenstände mit Körperlichkeit, wobei ihr Blick stark auf die Beschaffenheit der Objekte gerichtet ist. Die Materialität und die geformten Oberflächen erinnern an Sedimente, Fossilien oder Korallenreste, die wie geologische Reliquien die Spuren der Zeit verbildlichen, aber auch an dekorative Elemente der Inneneinrichtung wie Rahmen oder Kränze. Es entstehen mehrdeutige, poetisch anmutende Werke, die zwischen Anthropomorphismus und Abstraktion oszillieren, aber zumeist auf die Abwesenheit des Körpers verweisen.

Valentina Triet (*1991 in Winterthur, arbeitet in Zürich und Wien) setzt sich in ihrer Arbeit mit Techniken der Orientierung im Raum, in der Architektur, in der Infrastruktur und in der Landschaft auseinander. Sie erarbeitet verschiedene Perspektiven auf ein Thema, die in verschiedenen Medien - in Installationen, Skulptur, Texten, Fotografie oder Film - umgesetzt werden können und ihr spezifisches Narrativ entwickeln. Die Künstlerin entzieht sich mit ihrer künstlerischen Praxis einer eindeutigen Lektüre ihrer Arbeit. Vielmehr spielt die assoziative Verwendung von alltäglichen Materialien eine grosse Rolle.

cp

Kuratorinnen der Ausstellung:

Felicity Lunn, Direktorin und Stefanie Gschwend, wissenschaftliche Mitarbeiterin

Kontakt:

https://www.pasquart.ch/event/kiefer-hablitzel-goehner-kunstpreis-2019/

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