"MIGRATION IM PRESSEBILD"
03.02.2018 Ausstellung im Stadtmuseum Aarau, noch bis am 18. Februar 2018
Bild: Ungarische Flüchtlinge bei ihrer ersten Mahlzeit in der Schweiz, Buchs, 8. November 1956 - Foto: Brechbühl © StAAG/RBA4-3-112-2621_1
Täglich erreichen uns Bilder von Menschen, die gezwungen sind, ihr Zuhause zu verlassen. Migration ist jedoch nicht erst ein Phänomen unserer heutigen Zeit. Die Bilderschau aus dem Ringier Bildarchiv zeigt eine Auswahl an Pressefotografien seit dem Zweiten Weltkrieg, die den Alltag und das Schicksal von Menschen thematisieren, welche in die Schweiz ein- oder auch aus der Schweiz ausgewandert sind.
Die Vielzahl an Reportagen und Einzelbildern, die unter den Schlagworten «Flüchtling», «Asylant» und «Fremdarbeiter» abgelegt sind, lassen verschiedene, sich wiederholende Bildmotive erkennen.
Typische Bildmotive thematisieren die Ankunft der Flüchtlinge, ihre erste Mahlzeit in der Schweiz und somit die humanitäre Hilfe. Auch die Unterbringung und weitere Alltagsbereiche sind Themen in den Pressebildern. Fragen der Identität und der Herkunft werden oft über Symbole verbildlicht. So dienen Kühe, Geranien und Chalets einerseits als ländliche Kulisse, um die Verbundenheit der Zugwanderten mit der Schweiz zu inszenieren, sie werden andererseits aber auch dazu benutzt, den Kontrast zu ihrer Herkunft und ihr «Fremdsein» zu betonen.
Die immer wiederkehrenden Bildmotive helfen dem Betrachter, eine Fotografie schneller zu erfassen und einzuordnen. Besonders für Pressefotografien, die sich in der Bilderflut behaupten müssen, ist die einfache Verständlichkeit eines Bildes ein wichtiges Kriterium. Das Zurückgreifen auf typische Bildmotive bringt aber auch Nachteile: Bestehende Stereotype werden durch die Wiederholung gefestigt und das Individuum verschwindet hinter einer «Bildformel».
sma
Kontakt:
http://www.stadtmuseum.ch/page/482
https://www.ag.ch/de/bks/kultur/archiv_bibliothek/ringier_bildarchiv_2/ringier_bildarchiv.jsp