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"NETZWERK SCHWEIZER PRESSEFOTOGRAFIE"

"NETZWERK SCHWEIZER PRESSEFOTOGRAFIE"

18.10.2017 Ausstellung im Stadtmuseum Aarau, vom 20. Oktober 2017 bis zum 8. Juli 2018



Bild: Ein Pressefotograf mit seiner Ausrüstung unter dem Regenschirm im Schneegestöber, um 1955 - Foto: ATP © StAAG/RBA

In der Ausstellung «Netzwerk Schweizer Pressefotografie» wird dem Bild von der Auftragserteilung bis zur Veröffentlichung in der Zeitung nachgegangen. Der Blick hinter die Kulissen zeigt das Netzwerk der beteiligten Akteurinnen und Akteure, ihre unterschiedlichen Berufsfelder und ihre Zusammenarbeit für die Produktion.

Mit der Digitalisierung hat die analoge Pressefotografie ausgedient und einen riesigen, vielfältigen Bilderschatz hinterlassen. Diese noch weitgehend unerforschten Fotobestände bilden neben der Kunst- und Autorenfotografie eine eigene Kategorie mit spezifischen Rahmenbedingungen und Produktionsformen. Als Teil einer Bildwirtschaft sind die Pressebilder von ökonomischen Prinzipien der Fotoagenturen und Medienverlage geprägt, die sich von der Themenwahl über die Ästhetik bis hin zur Ablage im Archiv widerspiegeln.

Zeitlich fokussiert die Ausstellung auf die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts und wirft so einen Blick zurück auf die Arbeitspraxis, als ein fotografisches Bild noch auf Film belichtet und im Labor vergrössert wurde, als die Retuscheurinnen nicht vor dem Bildschirm, sondern in feinster Handarbeit direkt auf den Abzügen und Negativen arbeiteten und die Agenturen ihr Bildmaterial per Postbote oder Zugsendung an die Abonnenten versandten.

Neben den Akteurinnen und Akteuren der Bildwirtschaft veranschaulicht die Ausstellung mit über 500 Objekten und Fotografien aus der Zeit zwischen 1950 und 2000 die Ästhetik der Pressefotografie. Vom Queen-Besuch im Jahr 1980 über die Lawinenkatastrophe in Mattmark bis hin zu Sieg und Jubel an Fussballcups - die ausgewählten Pressebilder zu den Themen Politik, Unwetter und Sport machen immer wiederkehrende Bildmotive und ihre Veränderung im Laufe der Zeit sichtbar. Die verwendeten Aufnahmen stammen aus dem Ringier Bildarchiv und weiteren Pressebildbeständen der Schweiz.

Grundlage für die Auswahl lieferten die Bildvergleiche und Recherchearbeiten des Netzwerks Pressebildarchive und die daraus entstandene Publikation «Schweizer Pressefotografie. Einblick in die Archive».

Kooperation Stadtmuseum - Staatsarchiv Aargau

«Netzwerk Schweizer Pressefotografie» ist die erste grosse Wechselausstellung mit Schwerpunkt auf Fotografien und Dokumenten aus dem Ringier Bildarchiv, die das Stadtmuseum im Rahmen der Kooperation mit dem Staatsarchiv Aargau, unterstützt von Swisslos Kanton Aargau, realisiert.

Schauarchiv Ringier Bildarchiv (RBA)

Das Ringier Bildarchiv (RBA) in Aarau, welches das Zofinger Medienunternehmen 2009 dem Kanton Aargau geschenkt hatte, ist das grösste Fotoarchiv in öffentlicher Hand. Es beherbergt den gesamten analogen Bildbestand von Ringier sowie fotografische Nachlässe von Ringer-Fotografinnen und -Fotografen. Die sieben Millionen Pressefotos dokumentieren Schweizer Geschichte des 20. Jahrhunderts im internationalen Kontext und decken nahezu alle Themen des öffentlichen und privaten Lebens ab - von Politik über Sport, Showbusiness und Kultur bis zur Alltagsgeschichte.

Im Stadtmuseum/Schauarchiv sind Auszüge aus den Beständen des Ringier Bildarchivs zugänglich. Die verschiedenen Bestände aus Agenturen, Bilderdiensten oder Redaktionen veranschaulichen die gewachsene Struktur und dokumentieren die Geschichte des Pressebildarchivs. Die notwendigen Schritte für die Aufarbeitung und Erhaltung werden an Beispielen veranschaulicht. Besucherinnen und Besucher erfahren das Pressebildarchiv in authentischer Stimmung, erleben die Materialfülle und recherchieren nach individuellen Interessen Alltags- und Ereignisgeschichten.

Das Schauarchiv kann zu angekündigten Zeiten im Stadtmuseum frei besichtig werden (vgl. Begleitprogramm zur Ausstellung).

Netzwerk Pressebildarchive

Der Grossteil der Pressebildbestände ist in den letzten 10 Jahren von öffentlichen Gedächtnisinstitutionen wie Bibliotheken, Museen und Archiven übernommen worden. Die Fotografien sind nicht an einem zentralen Ort gelagert, sondern in den Beständen dieser verschiedenen Institutionen verteilt. Im Netzwerk Pressebildarchive (PBA) haben sich die wichtigsten Institutionen zusammengeschlossen und diskutieren Herausforderungen und Chancen der Pressebildarchive. Sie fördern den Austausch und die Koordination in Fragen zur Erhaltung, Erschliessung und Vermittlung von Pressebildarchiven mit nationaler Bedeutung.

Dem Netzwerk gehören folgende Gedächtnisinstitutionen an:


  • Archives cantonales vaudoises (ACV)

  • Bibliothèque de Genève, Centre d'iconographie genevoise (CIG)

  • Bibliothèque de la Ville de La Chaux-de-Fonds, Département audiovisuel (DAV)
  • ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv
  • Keystone AG

  • Médiathèque Valais

  • Schweizerisches Nationalmuseum

  • Staatsarchiv Aargau, Ringier Bildarchiv (RBA)

  • Stadtarchiv Bern

  • Zentralbibliothek Zürich, Graphische Sammlung und Fotoarchiv

Die Publikation «Schweizer Pressefotografie. Einblick in die Archive»

Letztes Jahr hat das Netzwerk Pressebildarchive mit dem Buch «Schweizer Pressefotografie - Einblick in die Archive» (Limmat Verlag Zürich, 2016) einen erstmaligen Überblick über die Situation der vorhandenen Pressebildarchive in der Schweiz geschaffen. Dabei werden zentrale Themen, Fragestellungen, Vorgehensweisen, Risiken und Potenziale im Umgang mit Pressebildarchiven aus der Praxis von erfahrenen Berufsleuten zusammengetragen.

Diese Publikation lieferte eine wesentliche Grundlage für die Ausstellung im Stadtmuseum Aarau.

sma

Kontakt:

http://www.stadtmuseum.ch/page/495

stadtmuseum aarau pressebilder

Bild: Ein Fahrer versucht, an der Tour de Suisse eine geschlossene Bahnschranke zu überwinden, Juni 1956 - Foto: ATP © StAAG/RBA

 

 

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