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Daniel Leutenegger, Rathausgasse 18, CH-3011 Bern, www.ch-cultura.ch

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"SOFT SHELL. NATACHA DONZÉ, RAY HEGELBACH, IVAN MITROVIC, ANNA SHIRIN SCHNEIDER, NORA STEINER"

"SOFT SHELL. NATACHA DONZÉ, RAY HEGELBACH, IVAN MITROVIC, ANNA SHIRIN SCHNEIDER, NORA STEINER"

24.08.2020 Ausstellung im Kunsthaus Langenthal, vom 27. August bis am 15. November 2020, Vernissage am Mittwoch, 26. August, 18 Uhr


Bild: Anna Shirin Schneider, o.T., 2020, Öl auf Leinwand, 100×80 cm, Courtesy of the Artist

Die Gruppenausstellung versammelt mit Natacha Donzé (*1991), Ray Hegelbach (*1983), Ivan Mitrovic (*1985), Anna Shirin Schneider (*1992) und Nora Steiner (*1981) fünf Kunstschaffende einer jüngeren Generation, deren Hauptmedium die Malerei ist.

Der Herausforderung, mit dem künstlerischen Erbe der Malerei umzugehen, begegnen diese spielerisch und experimentierfreudig: Zitieren, Umdeuten und Neuinterpretieren von Vorbildern aus der Alltagsästhetik, der Pop- und Hochkultur werden mit grossem kunst- und kulturgeschichtlichem Wissen betrieben. Sie erweitern klassischen Formate und traditionelle Verfahren mit unkonventionellen Bildträgern, Reproduktionsmöglichkeiten oder installativen Ansätzen.

Der Ausstellungstitel "Soft Shell" (dt. "weiche Schale") verweist auf widersprüchliche Materialeigenschaften sowie das Aufeinandertreffen von Behauptung und Verletzlichkeit, Spiel und Ernsthaftigkeit in den jeweiligen künstlerischen Praxen.

Der Corona-bedingte Lockdown während der Ausstellungsvorbereitung hat dieser thematischen Rahmung der Gruppenausstellung eine zusätzliche Dimension verliehen: Der Rückzug in die eigenen vier Wände, das Bewusstsein über die prekären Arbeitsbedingungen vieler Kunstschaffender und die Auseinandersetzung mit der Vulnerabilität der Gesellschaft sowie des menschlichen Körpers schwingen in den für die Ausstellung neu entstanden Arbeiten mit.

Das Interesse von Natacha Donzé gilt Bildelementen, die bereits Imitationen einer Wirklichkeit sind, die auf soziale Codes verweisen und in einem kollektiven Gedächtnis verankert sind. Die Motive ihrer neusten Arbeiten referieren auf organische Strukturen und tapetenartige Muster aus dem Interior Design. Von ihren ursprünglichen Zusammenhängen isoliert, neu kombiniert und mittels akribischem Duktus auf die Leinwand gebracht, erhalten diese eine ornamentale Erscheinungsform oder wirken wie Fenster in eine beunruhigende Gegenwart. Themen wie die Transformation der Natur durch den Menschen, gender-spezifische Ästhetiken sowie Repräsentationsmechanismen von Werbung und Lifestyle schwingen in ihren Gemälden implizit mit.

Ray Hegelbach zeigt in einer raumgreifenden Installation eine Serie kleinformatiger Arbeiten, die sich mit Aurawahrnehmungen von MigränepatientInnen auseinandersetzen. Seine Motive speisen sich aus vorgefundenen Laiendarstellungen, Alltagsmotiven sowie eigenen Interpretationen des Phänomens. Diese setzt er malerisch um und überlagert sie mittels Siebdrucken zu einer intimen Bildwelt der Schmerzerfahrung. In grünes Licht getaucht, das zur Linderung von Migränebeschwerden eingesetzt wird, verbinden sie sich zu einer räumlichen Gesamtinstallation, in die die BesucherInnen eingeladen sind, einzutauchen.

Ivan Mitrovic interessiert sich für Symbole aus Politik, Popkultur und Konsum und die damit verbundenen Machtstrukturen. Durch deren Verschiebung und Neuverortung hinterfragt er ihre Bedeutung und Lesart. Seine drei grossformatigen Malereien zeigen unterschiedliche Ansichten von demselben Innenraum, bestückt mit Ikonen modernem Möbeldesign und symbolisch aufgeladenen Gegenständen aus dem Alltag des Künstlers. Diese dienen ihm als Bedeutungsträger und Anlass zu malen zugleich und lassen uns über die Konstellation ihres Aufeinandertreffens und mögliche Erzählungen spekulieren.

Anna Shirin Schneider beschäftigt sich mit Körpern im architektonischen Raum und bezieht sich motivisch und atmosphärisch auf Vorbilder aus Science-Fiction-Filmen und Computerspielen. Ihr ausschnitthaft dargestellten hybriden Kreaturen lassen sich nicht eindeutig als menschlich, tierisch oder künstlich identifizieren. Ihr Interesse gilt den Assoziationsräumen, die sich zwischen abstrakter Farbfläche und Figuration eröffnen.

Nora Steiner beschäftigt sich mit der Darstellbarkeit von Wahrnehmungsphänomenen wie schwarzen Löchern. Die Materialität des Farbauftrags, die Illusion von Raum und Tiefe sowie die Reduktion der gestalterischen Mittel bestimmen die grossformatigen Gemälde, welche die Künstlerin in technisch aufwändigen Prozessen schrittweise verdichtet. Dabei bedient sie sich klassischer technischer Verfahren der Ölmalerei und lotet deren Grenzen des Machbaren aus, sucht den Widerstand des Materials und erschafft vielschichtige Bilder, die in ihrer formalen Einfachheit eine starke räumliche Präsenz entfalten.

Die Ausstellung findet im 2. Obergeschoss des Kunsthauses statt und erstreckt sich über 6 Räume. Kuratiert wird sie von Eva-Maria Knüsel, wissenschaftliche Mitarbeiterin Kunsthaus Langenthal.

Magazin

Zur Ausstellung erschient ein Heft mit Zeichnungen und Bildmaterialien aus dem Arbeitsprozess der Kunstschaffenden sowie einem begleitenden Text von Eva-Maria Knüsel.

khl

Kontakt:

https://www.kunsthauslangenthal.ch/de/ausstellungen/aktuell.html

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