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"TOMI UNGERER – Zeichnungen, Collagen und Objektkunst aus der Sammlung Würth"

"TOMI UNGERER – Zeichnungen, Collagen und Objektkunst aus der Sammlung Würth"

17.07.2019 Ausstellung im Forum Würth Rorschach, bis am 15. März 2020 – Öffnungszeiten: bis September täglich, 10.00-18.00 Uhr; 
Oktober bis März Dienstag-Sonntag, 11.00-17.00 Uhr – Eintritt frei


Bild oben: Tomi Ungerer, Hilltop, 1969, Farbstift, Tusche und farbige Tinte, laviert, auf Papier, 49,5 x 34,5 cm, Sammlung Würth, Inv. 14364 © Tomi Ungerer (Bild zur Vergrösserung anklicken)

Der französische Künstler Tomi Ungerer gehört zu den bedeutendsten und zugleich provokantesten Illustratoren unserer Zeit. Sein gewaltiges Werk zählt mehr als 40'000 Zeichnungen, Ölbilder, Plakatentwürfe, Collagen, Lithografien, Holzschnitte und Objekte. Dazu kommen 140 Bücher von der Sozialsatire bis zum Märchenbuch, darunter moderne Kinderbuch-Klassiker wie "Die drei Räuber" oder "Der Mondmann".

Dass es neben dem illustrativen Werk auch zahlreiche Collagen und Skulpturen gibt, entstanden vor allem in den letzten zwei Jahrzehnten, ist dabei selbst den meisten Bewunderern unbekannt.

Es war ein Verdienst der Ausstellung, die 2010 in der Kunsthalle Würth stattfand, einen neuen Blick auf den freien Künstler Tomi Ungerer zu werfen, der neben seinen Auftragsarbeiten ein fantastisches Universum origineller Werke schuf.

Tomi Ungerer (1931-2019)

Tomi Ungerer wurde 1931 in Strassburg geboren. Nachdem er zu Beginn seiner Laufbahn durch ganz Europa trampte und erste Zeichnungen in der Satirezeitschrift "Simplicissimus" veröffentlichte, begann sein eigentlicher Aufstieg im New York der 1950er-Jahre, wo er als Grafiker, Kinderbuchautor, Zeichner und Maler berühmt wurde.

Zeitlebens war er politisch engagiert. Seine Plakate gegen den Vietnamkrieg und die Rassentrennung sind beredte Stellungnahmen und gehören zugleich zu den besten Beispielen der modernen Grafik. Unterhaltsam und ebenso drastisch sind seine bitterbösen Bildkommentare auf die amerikanische High Society, zusammengefasst in dem Band "The Party" (1966).

Diese und weitere Veröffentlichungen, unter anderem mit pikanten Erotika, machten Ungerer einen Verbleib in den USA unmöglich. Seine Kinderbücher wurden unter Zensur gestellt und selbst das FBI nahm ihn unter Beobachtung. Er entzog sich für einige Jahre nach Kanada und liess sich 1976 dauerhaft in Irland nieder. Seine Haltung, "die eigenen Abgründe ebenso furchtlos aus(zu)leuchten wie die anderer" (Andreas Platthaus), hat er dabei nie aufgegeben. In seinem Ausspruch "Die Hölle ist das Paradies des Teufels" steckt Tomi Ungerers ganze ambivalente, aber stets anderen zugewandte Lebensphilosophie.

Mühelos vertauscht Tomi Ungerer in seinen zahlreichen Werken den romantischen Stil des deutschen Hausbuchs mit dem schnellen Strich von Wilhelm Busch, die Illustrationskunst seines elsässischen Landsmanns Gustave Doré mit dem Biss französischer Gesellschaftssatiriker wie Grandville und dem angelsächsischen Humor seiner Freunde Ronald Searle oder Saul Steinberg.

Die Ausstellung im Forum Würth Rorschach, die auf den reichen Bestand von 240 Werken Tomi Ungerers in der eigenen Sammlung zurückgreifen kann, bietet einen inhaltlichen Querschnitt durch das ebenso tiefgängige wie überaus kurzweilige Œuvre dieses leidenschaftlichen Künstlers.

Tomi Ungerer starb am 9. Februar 2019 in Cork, Irland.

Konzeption und Realisation:

Ein Konzept für das Forum Würth Rorschach von Sonja Klee in Zusammenarbeit mit dem Team des Forum Würth Rorschach

Über das Forum Würth Rorschach

Das Forum Würth Rorschach ist der museale Bereich im Würth Haus Rorschach. Seit der Eröffnung im April 2013 werden auf rund 600 m2 Ausstellungsfläche regelmässig wechselnde Ausstellungen gezeigt. Die Basis dieser Aktivitäten ist die über 18'000 Werke umfassende Sammlung Würth, deren Grundstein in den 1960er-Jahren von Reinhold Würth gelegt wurde.

Die Akzente der Sammlung liegen auf Skulpturen, Malerei und Grafiken vom ausgehenden 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Neben dem immer bedeutender werdenden Bereich der "Klassischen Moderne", die durch Künstler wie Max Beckmann, Max Ernst, Ernst Ludwig Kirchner, Edvard Munch, Emil Nolde oder Pablo Picasso eindrucksvoll in der Sammlung vertreten ist, sind es insbesondere die Bereiche Plastik und Skulptur, die mehr und mehr an Bedeutung gewinnen. Bildhauer wie Eduardo Chillida, Alfred Hrdlicka, Robert Jacobsen, Henry Moore, Tony Cragg, Anish Kapoor oder Bernar Venet bereichern die Sammlung. Mit ganzen Werkblöcken sind Künstler wie Hans Arp, Horst Antes, Georg Baselitz, Max Bill, Christo und Jeanne-Claude, Anselm Kiefer, Bernhard Luginbühl u. a. in der Sammlung vertreten.

Darüber hinaus gibt es ein vielfältiges Kulturprogramm bestehend aus musikalischen, cineastischen, literarischen, künstlerischen und kulinarischen Veranstaltungen.

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Kontakt:

www.wuerth-haus-rorschach.ch

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Bild: Einblick in die Ausstellung "Tomi Ungerer" im Forum Würth Rorschach - Foto: © Ueli Steingruber, St.Gallen

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