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"UND DIE ALTEN FORMEN STÜRZEN EIN"

"UND DIE ALTEN FORMEN STÜRZEN EIN"

09.03.2019 Das Kunstmuseum Luzern zeigt Kunst um 1800 aus der Sammlung, vom 9. März bis am 17. November 2019


Bild: Josef Reinhard, Der Bildhauer Ahorn und seine Familie, samt seinem von ihm verfertigten kollossalischen Löwen, 1821, 
Öl auf Holz, 48.8 x 44 cm, Kunstmuseum Luzern, Depositum der Stadt Luzern

"Und die alten Formen stürzen ein", lautet eine Zeile in Schillers Gedicht, mit dem er das neue Jahrhundert begrüsst. Sturm und Drang, französische Revolution, napoleonische Kriege, Biedermeier, Vormärz, Sonderbundskrieg, Bundesstaat Schweiz - diese aus dem Geschichtsunterricht vertrauten Begriffe umschreiben, was die aufregende Zeit um 1800 ausmacht.

Die gesellschaftliche Ordnung wird überall in Europa umgestürzt, alte Kräfte versuchen sich vergebens wieder zu installieren, neue Nationen bilden sich, das Bürgertum trifft sich zum Austausch in Salons, revolutionäre Ideen ziehen sich durch Literatur und Philosophie, der neue Mensch wird verhandelt. In der Schweiz bekämpfen sich fortschrittliche protestantische Kantone und konservative katholische Gebiete, bevor sich 1848 die Schweiz als Bundesstaat mit moderner Verfassung konstituiert.

Die aufkommende Zivilgesellschaft gründet selbstbewusst zahlreiche Vereine und Kulturinstitutionen, so auch 1819 die Kunstgesellschaft Luzern, um für eine interessierte Öffentlichkeit ein Bildarchiv anzulegen. Grund genug, zum 200-jährigen Jubiläum die Gründungszeit und ihre Kunst in den Fokus zu nehmen:

Der Umbruch der sozialen und politischen Verhältnisse wirkte sich auch auf die Kunst aus. Anhand neuralgischer Themen werden in der Ausstellung Wünsche und Hoffnungen, Denken und Haltung dieser Zeit veranschaulicht. Die Historienmalerei wendet sich neuen Stoffen und die religiöse Kunst anderen Darstellungsformen zu. Der in London tätige Schweizer Johann Heinrich Füssli stellt unzählige Szenen aus Stücken Shakespeares oder aus Romanen dar, wie Amanda/Rezia stürzt sich mit Hüon ins Meer nach einer Episode aus dem fantastischen Abenteuerroman Oberon. Füsslis Werke stehen für die zeittypische Faszination für historische Vorlagen, die mit Exotik und aktueller Mode aufgeladen ungeheuer dynamisch wirken.

Italien mit seinen antiken Städten und dem wärmeren Klima bleibt weiterhin Vorbild und Sehnsuchtsland vieler Künstlerinnen und Künstler, doch auch die Schweiz, umgeben von absolutistischen Ländern und als Heimat Wilhelm Tells wird zum Ort republikanischer Freiheit und idyllischer Natur stilisiert. Franz Xaver Triner greift mit Doppelte Ansicht des Bergsturzes bei Goldau die Idee des Schrecklich-Erhabenen auf, ein Gefühl des Erschauerns, das in der Romantik die ersten Touristinnen und Touristen in die Alpen führt.

Am deutlichsten wird der Wandel an der Gattung des Porträts, das von höfischem Pomp zu bürgerlicher Schlichtheit wechselt. In den Kinderbildnissen spiegelt sich die Diskussion nach der Natur des Kindes und der richtigen Erziehung, die um 1800 die Gemüter bewegt.

Künstlerinnen und Künstler:

Johann Jakob Biedermann, Peter und Samuel Birmann, Joseph Anton Maria Christen, Melchior Paul von Deschwanden, Felix Maria Diogg, Johann Heinrich Füssli, Rudolf Heinrich Füssli, Anton Graff, Louis Aimé Grosclaude, Heinrich Hauser, Gabriel Ludwig Lory, Johann Baptist Marzohl, Sigismund Meyer von Schauensee, Jakob Christoph Miville, Hans-Jakob Oeri, Ignaz Pfyffer von Altishofen, Clara Reinhard, Josef Reinhard, Léopold Robert, Jost Schiffmann, Augustin Schmid, Franz Schrotzberg, Ludwig Vogel, Johann Georg Volmar, Jakob Samuel Weibel, Johann Melchior Wyrsch

Kuratiert von Heinz Stahlhut

kml

Kontakt:

https://www.kunstmuseumluzern.ch/ausstellungen/um-1800/

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