BEIM ZYTGLOGGE VON BERNE HAT EINER "E PFIIFE GSMOUKT"
07.09.2017 Radio SRF 1, "Schnabelweid" vom heutigen Donnerstag, 21.03 Uhr
Bild aus Berne, Indiana, USA - Foto: Chris Flook, 2016 - CC-Lizenz: CC BY-SA 4.0 - Datei: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Berne,_Indiana.jpg?uselang=de
Im 18. und 19. Jahrhundert wanderten tausende Menschen aus der Schweiz nach Amerika aus. Einige Auswanderergruppen mit derselben Herkunft gründeten Kolonien: Es entstanden Gründungen wie New Glarus im Staat Wisconsin oder Berne in Indiana.
Weil sich die Auswanderer vielerorts kaum mit der ansässigen Bevölkerung oder mit Neuankömmlingen durchmischten, entstanden dialektale Sprachinseln. Die Sprache der Auswanderer entwickelte sich kaum weiter, während sich die Dialekte in der Schweiz veränderten und anglichen. So blieben in einigen Auswanderergemeinden alte Dialektstufen erhalten.
Diese Auswandererdialekte sind nun aber akut bedroht. Die jüngeren Generationen sprechen oft nur noch Englisch, viele verstehen den alten Dialekt aber noch passiv. Das hat vor allem mit der Öffnung der Auswandererkolonien gegen aussen zu tun.
Die "Schnabelweid" berichtet in der Sendung aus Berne, Indiana, wo man noch ein altes Berndeutsch hört.
Und die Linguistin Anita Auer von der Uni Lausanne erklärt die Merkmale von Auswandererdialekten und warum sie wohl bald verschwinden. Auer war kürzlich in New Glarus, um den dortigen Dialekt aufzunehmen und zu untersuchen.
srf
Redaktion: André Perler
Radio-Link:
http://www.srf.ch/sendungen/schnabelweid/er-het-e-pfiife-gsmoukt