KULTUR IN GESELLSCHAFTLICHEN RANDGEBIETEN
20.05.2015 Schweizer Fernsehen SRF 1, "Kulturplatz" vom heutigen Mittwoch, 22.25 Uhr / Diverse Wiederholungen
Bild: http://www.zirkus-stey.ch/startseite/index.php/presse/
Die einen suchen den gesellschaftlichen Rand: etwa die Lebenskünstler vom Zirkus Stey (Bild) oder Nonkonformisten wie der bekennende Pazifist Konstantin Wecker. Andere finden sich unfreiwillig an den Rand gedrängt, ausgegrenzt. «Kulturplatz» sondiert in Randgebieten.
Finnland schickt Punker mit geistiger Behinderung an den «ESC»
Der «Eurovision Song Contest» gilt vielen eigentlich als Inbegriff des musikalischen Mainstreams. Und doch gelangen immer wieder Vertreter gesellschaftlicher Randgruppen an die Spitze, wie zuletzt die Travestiekünstlerin Conchita Wurst. Nun drängen aus Finnland die vier Punkrocker von Pertti Kurikan Nimipäivät auf die grosse Showbühne und verlangen rotzfrech singend nach mehr Rechten und Respekt für Menschen mit geistigen Behinderungen.
Richard Herold
Mehr:
Eurovision Songcontest: Punk-Band Pertti Kurikan Nimipäivät
Dokumentarfilm «The Punk Syndrome - Kovasikajuttu»
Sternstunde Musik zeigt «Kovasikajuttu», 24.05.2015 um 11:55 Uhr
Unermüdlich singt Konstantin Wecker zornig und zart für Frieden
Konstantin Wecker, poetischer Anarchist und politischer Liedermacher, kämpft noch immer feurig für den Frieden und gegen den Krieg. Sein Engagement als Künstler begann in den 1970er-Jahren und ist bis heute nicht abgeflacht, denn Altersmilde lässt er nicht gelten. In seinem jüngsten Liederalbum «Ohne Warum» meldet er sich zornig und zärtlich zugleich zu Wort: zornig über die herrschenden Verhältnisse, zärtlich in seinem utopischen Traum von Frieden. «Kulturplatz» hat sich mit dem Altmeister des Widerstandes über kämpferischen Pazifismus, Revolution und Spiritualität unterhalten.
Sibilla Semadeni
Mehr:
Konstantin Wecker: «Ich bin Dichter, ich darf naiv sein»
«Ohne Warum», neues CD-Album von Konstatin Wecker
«Entrüstet euch», Konstantin Wecker/Margot Kässmann (Gütersloher)
Warum afghanische Eltern ihre Töchter als Söhne verkleiden
Sie gehen zur Schule und spielen Fussball wie Knaben, sie radeln durch Kabuls Alltag und sehen aus wie normale Buben. Und dennoch sind es Mädchen. So verkleidet dürfen sie tun, was Mädchen in der islamischen Gesellschaft Afghanistans verwehrt ist. So will es der traditionelle Brauch der «bacha posh». Aber viele Eltern verkleiden ihre Töchter auch, weil es immer noch als Schande gilt, wenn eine Familie keinen männlichen Stammhalter vorweisen kann. Eine Reportage über die bewegende Geschichte von Afghanistans verborgenen Töchtern.
Gábor Halász
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«Afghanistans verborgene Töchter», J. Nordberg (Hoffman u. Campe)
Wenn sich die Vereinsamten in den Vorstädten zusammen tun
Die Vorstadt muss nicht Endstation sein. Die dramatische Komödie «Asphalte» erzählt von drei Menschen, die wider Willen in einer anonymen Sozialsiedlung landen. Dabei verkörpert die Filmdiva Isabelle Huppert mit einigem Augenzwinkern eine arbeitslose Schauspielerin, die sich nach einem Comeback ins grosse Rampenlicht sehnt. Wie isoliert und hart das Leben in den kargen Wohnblocks französischer Vorstädte sein kann, weiss Regisseur Samuel Benchetrit aus eigener Erfahrung. Doch er zeigt, dass Solidarität und Anteilnahme gerade an solchen Orten am besten gedeihen.
Selim Petersen
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«Asphalte» von Samuel Benchetrit an den Filmfestspielen Cannes
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Kontakt:
http://www.srf.ch/sendungen/kulturplatz/in-gesellschaftlichen-randgebieten