BÜRO DLB - IDEE-REALISATION-KOMMUNIKATION
Daniel Leutenegger, Rathausgasse 18, CH-3011 Bern, www.ch-cultura.ch

BÜRO DLB - IDEE-REALISATION-KOMMUNIKATION
Daniel Leutenegger
Rathausgasse 18
CH-3011 Bern
E-Mail
www.ch-cultura.ch.ch

21. WRITER IN RESIDENCE ZÜRICH: DIE KROATISCH-BOSNISCH-SERBISCHE AUTORIN LANA BASTAŠIĆ, TRÄGERIN DES EUROPÄISCHEN LITERATURPREISES

21. WRITER IN RESIDENCE ZÜRICH: DIE KROATISCH-BOSNISCH-SERBISCHE AUTORIN LANA BASTAŠIĆ, TRÄGERIN DES EUROPÄISCHEN LITERATURPREISES

27.02.2021 Die Stiftung PWG und das Literaturhaus Zürich ermöglichen den fünfmonatigen Aufenthalt von Lana Bastašić (Bild) in Zürich. Finanziell wird das Projekt von Kanton und Stadt Zürich unterstützt. Mit ihrem ersten Roman, "Uhvati zeca" (Kontrast, Belgrad 2018), gewann Lana Bastašić im Jahr 2020 den Europäischen Literaturpreis. Die deutsche Übersetzung mit dem Titel "Fang den Hasen" erscheint am 10. März 2021 bei Fischer.


Foto: © Radmila Vankoska

Die Autorin serbischer Abstammung wurde 1986 in Zagreb in der damaligen Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien geboren (heute Kroatien) und emigrierte als Jugendliche nach Bosnien und Herzegowina. Sie schloss ihr Englisch-und Kommunikationsstudium in Banja Luka (Bosnien und Herzegowina) ab, absolvierte ihre Masterarbeit in Kulturwissenschaften an der Fakultät für Bildende Künste in Belgrad (Serbien) und lebt und arbeitet heute in Belgrad und Zagreb. 

Sie hat zwei Sammlungen von Kurzgeschichten veröffentlicht: «Permanent Pigments» (SKC, Kragujevac 2010) und «Fireworks» (Čekić, Belgrad 2013). Sie publizierte ein Buch mit Geschichten für Kinder, «Nastja zeichnet die Sonne» (Banja Luka 2015, Illustrationen von Sandra Dukić). 2014 gewann sie den ersten Preis für eine unveröffentlichte Gedichtsammlung bei den Poetry Days in Zajecar und veröffentlichte «Ein naives Triptychon über Bosnien und das Sterben». 

Mit ihrem ersten Roman, «Uhvati zeca» (Kontrast, Belgrad 2018), gewann sie im Jahr 2020 den Europäischen Literaturpreis. Der Roman wurde ins Spanische, Italienische, Katalanische, Holländische und Ungarische übersetzt; Übersetzungen ins Englische, Französische, Russische, Türkische, Mazedonische, Slowenische, Albanische und Bulgarische sind in Vorbereitung. Die deutsche Übersetzung mit dem Titel «Fang den Hasen» erscheint am 10. März 2021 bei Fischer.

«Fang den Hasen»

«Lewis Carroll trifft auf Elena Ferrante in einem balkanisierten Wunderland.»: Auf diese Weise versucht die serbische Literaturkritikerin Jasmina Vrbavac den Debütroman von Lana Bastašić in wenige Worte zu fassen. Und tatsächlich liest sich die Geschichte zweier bosnischer Frauen und ihrer komplizierten Beziehung wie eine balkanische Variation auf «Alice’s Adventures in Wonderland». Zwölf Jahre nach ihrem letzten Kontakt erhält die unterdessen in Dublin wohnende Protagonistin Sara einen Anruf ihrer alten Schulfreundin Lejla. Und sie entscheidet sich kurzerhand, mit ihr auf einen Roadtrip von Mostar nach Wien zu gehen, um Armin zu finden, Lejlas seit dem Kriegver schollenen Bruder. Aber die Reise in die Vergangenheit eines Lebens und einer Beziehung, die zugleich eine Reise in die Vergangenheit einer Epoche und eines Landes ist, erweist sich als alles andere als ein harmloses Aufwärmen einer alten Schulfreundschaft.

Die Strasse führt direkt in ein balkanisches Herz der Finsternis, in dem Lejlas Leben durch rigorose Identitätspolitik umgestaltet wurde und ihr Selbstgefühl verloren ging. Sara hingegen, die in einer serbischen Familie aufgewachsen war und somit Privilegien hatte, die ihrer besten Freundin verweigert worden waren, hatte es geschafft, ihre Schuld zusammen mit ihrer Muttersprache zu verdrängen. Jetzt, viele Jahre später, holt sie die verdrängte Ethnisierung des Politischen ein: Sie muss das Wagnis auf sich nehmen und sich fallen lassen in den «Hasenbau» ihrer Sprache.

Weitere Tätigkeiten

Lana Bastašić ist eine der InitiantInnen des «Three + Three Sisters»-Projekts, welches das literarische Schaffen von Frauen in der Balkanregion fördert. 2016 gründete sie zusammen mit dem spanischen Literaturdozenten Borja Bagunyà in Barcelona die Bloom School, wo sie auch das katalanische Literaturmagazin Carn de Cap herausgibt. Sie ist Mitglied des PEN-Zentrums von Bosnien und Herzegowina. Sie lebt in Belgrad und Zagreb.

Auftritte in Zürich

Lana Bastašić wird ein erstes Mal im Rahmen der «Tage südosteuropäischer Literatur» auftreten, die noch bis am 28. Februar 2021 im Literaturhaus Zürich stattfinden. Voraussichtlich im April wird sie über ihren am 10. März 2021 in deutscher Übersetzung erscheinenden ersten Roman «Fang den Hasen» (S. Fischer, Frankfurt a.M.) sprechen und sich über ihren Aufenthalt in Zürich austauschen.

cp

Kontakt:

https://www.writers-in-residence.ch/

https://www.instagram.com/lanabasta/

#LanaBastašić #StiftungPWG #LiteraturhausZürich #WritersInResidenceZürich #CHcultura @CHculturaCH ∆cultura cultura+



Zurück zur Übersicht