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"GEDÄCHTNISPALAST" IN DER EHEMALIGEN SPINNEREI

"GEDÄCHTNISPALAST" IN DER EHEMALIGEN SPINNEREI

26.04.2019 "5000 m2 Theater in der Viscosistadt": Annette Windlin inszeniert auf fünf Etagen der alten Spinnerei Nylon-6 in Emmenbrücke das Stück "Gedächtnispalast". Autorin Martina Clavadetscher erzählt darin die vielen Facetten einer Familiengeschichte, die das Publikum auf unzähligen Bühnen hautnah miterlebt.


Bild: © Verein Big Bang - Foto: Beat Allgaier

Die ehemalige Spinnerei Nylon-6 steht mitten in der pulsierenden Viscosistadt in Emmenbrücke. Im Gebäude mit der angegrauten Fassade leben noch die Erinnerungen an die Zeiten, als die Fabrik Modernität und Zukunft ausstrahlte, als tonnenweise Polyamid 6 durch Spinndüsen gepresst und auf Spulen gewickelt unter dem Handelsnamen Nylsuisse das Haus verliess.

Mit dem theatralen Grossprojekt "Gedächtnispalast" kehrt frisches Leben in die Fabrik zurück. Es euchten ihre Fenster in der Nacht, strömen Menschen in die Hallen, dringen Lärm und Gelächter, Musik, Gesang und die Stimmen der Spielenden nach draussen. Das Publikum erwartet eine aufregende Inszenierung der Regisseurin Annette Windlin.

Gespielt wird in 60 Szenen die Liebesgeschichte zwischen Marga und Hannes - ohne chronologischen Ablauf - auf fünf Etagen und an zahlreichen Schauplätzen in den weitläufigen Hallen der alten Spinnerei. Dort, wo sich kilometerweise Rohre winden, auf Zwischenböden, neben riesigen verrosteten Eisentrommeln oder im ehemaligen Kommandoraum spielen 40 Schauspieler und Schauspielerinnen teilweise gleichzeitig ihren Part. Geschrieben hat das Stück Martina Clavadetscher.

Die Zuschauenden betreten dieses Bühnenuniversum durch einen der vier Eingänge. Sie bahnen sich ungezwungen ihren Weg durch den Theaterabend, wandern individuell von Bühne zu Bühne, von Schauplatz zu Schauplatz und wählen frei unter den Szenen aus: Man verharrt nach Lust und Laune an Ort und Stelle, zum Beispiel im Wirtshaus, wo Hannes' Freunde sich ein Stelldichein geben, oder bei Margas Vater in seiner Wäscherei. Oder man ist dabei, wenn Marga und Hannes sich am Flussufer verlieben.

Jede Person erlebt das Stück auf ihre Weise, niemand sieht die ganze Geschichte. Zumal persönliche Erinnerungen einen auf Schritt und Tritt begleiten; sie werden bei der Interpretation des Gesehenen kräftig mitmischen.

Gründe, sich zu erinnern, gibt es zuhauf in den von Ruth Mächler atemberaubend ausgestatteten Bühnenräumen. Denn sie beherbergen - welch ein Schatz - eine skurrile Sammlung von unzähligen Gegenständen, Kleidern und Möbeln. Das arrangierte Material wird im Theater zur reinen Magie. Da erkennt man etwa eine Armee voller zugeschraubter Honiggläser, gefüllt mit präzise ausgeschnittenen Kartonsternen, fein säuberlich sortiert nach Farben und Formen - genug, um damit den Himmel zu bedecken. Es ist, als würden diese Dinge atmen. Wer diesen Kosmos erschaffen hat, muss entweder vollends verrückt oder glücklich gewesen sein. Nur Kinder, Verrückte und Liebende widmen sich mit Hingabe dem Unnötigen. Das Stück "Gedächtnispalast" haucht diesen Gegenständen, die ein Zufall vor der Kehrrichtverbrennungsanlage rettete, neues Leben ein.

So wird die alte Spinnerei durch die Inszenierung zu einem Ort der vielfachen Erinnerung, und jede Person, die eintritt, wird durch ihr Gedächtnis zum Autor oder zur Autorin einer eigenen ungeschriebenen Geschichte.

Uraufführung: 26. April 2019

Weitere Vorstellungen: 1. Mai bis 29. Juni 2019

cp

Kontakt:

https://gedaechtnispalast.ch/stueck/inhalt/

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