Michael Fehr und seine "kafkaeske Parabel aus tiefster Provinz"
27.02.2015 Im letzten Sommer hat Michael Fehr (Bild) mit seiner Lesung aus "Simeliberg" in Klagenfurt einen Preis gewonnen. Nun liegt das Buch vor: "Es führt mit Sprachkraft in ein Schweizer Herz der Finsternis." ("NZZ")
Foto: http://www.michaelfehr.ch/about/
Michael Fehr bringt einen neuen Ton in die zeitgenössische Literatur. «Simeliberg» ist zweierlei: Klangkunstwerk und rätselhafe Kriminalgeschichte.
Erzählung und Klang gehen eine ungewöhnliche Symbiose ein. Der Titel «Simeliberg» erinnert an das gleichnamige Grimmsche Märchen. Michael Fehr evoziert eine Geschichte von existentieller Wucht um Themen wie Ideologie und Verwirrung, Vereinsamung und Geborgenheit. Bis ins Feinste der Worte inszeniert Fehr ein poetisch musikalisches Gesamtwerk.
Nora Zukker
http://www.srf.ch/sendungen/buch-tipp/simeliberg
Grauenvoll ist es im Krachen und unheimlich dazu
Sprachskulptur eines Ausnahmetalents: Der Berner Dichter Michael Fehr legt mit «Simeliberg» seinen Zweitling vor. Eine kafkaeske Parabel aus der tiefsten Provinz.
Alexander Sury
http://www.derbund.ch/kultur/buecher/Grauenvoll-ist-es-im-Krachen-und-unheimlich-dazu/story/19291168
Im Herz der Finsternis
Es gibt manchmal Bücher, von denen man mit Fug und Recht behaupten darf, es wäre heilsam, wenn sich ein Land mit ihnen eine Weile beschäftigen würde. «Simeliberg» ist so eines.
Philipp Theisohn
http://www.nzz.ch/feuilleton/buecher/im-herz-der-finsternis-1.18490473
«Simeliberg» ist ein Blues
Mit Wort und Klang baut Fehr seine vordergründig simple Kriminalgeschichte so, dass sie zu einem raumgreifenden Bild von existenzieller Wucht anschwillt.
Anne-Sophie Scholl
http://www.bernerzeitung.ch/kultur/diverses/Simeliberg-ist-ein-Blues/story/26610301
Der helle Wahnsinn im pflotschigen Tobel
Für seine Lesung aus «Simeliberg» wurde der Berner Autor Michael Fehr 2014 in Klagenfurt mit einem Preis ausgezeichnet. Jetzt ist der Text - ein Krimi aus dem hintersten Krachen - als Buch erschienen.
Fredi Lerch
http://www.journal-b.ch/de/082013/kultur/1892/Der-helle-Wahnsinn-im-pflotschigen-Tobel.htm
Neben der seltsamen Sprache dürfte den Leser das Schriftbild
des Buchs irritieren: Mit Ausnahme von Anführungs- und Schlusszeichen fehlt
jegliche Interpunktion. Wo beim Lesen Punkt und Komma eine natürliche
Sprechpause signalisieren, beginnt einfach eine neue Zeile.
Das sieht nicht nur aus wie ein Gedicht - mitunter tönt es auch so. Das liegt
an Michael Fehrs Produktionsweise: Er ist stark sehbehindert und dichtet übers
Ohr, er schreibt keine Buchstaben, sondern diktiert in ein Aufnahmegerät.
So lädt der Text denn ein, ihn laut zu lesen, am besten in behäbigem Provinz-Singsang. Dann ist das Lesevergnügen grad noch mal so gross.
Irene Widmer, sfd
http://www.feuilletondienst.ch/michael-fehrs-simeliberg.html
Hinunter ins Loch, durch Matsch und Dreck, fährt
Gemeindeverwalter Griese mit seinem Landrover. Die Repetierwaffe auf dem
Rücksitz, erfüllt er widerwillig den Auftrag der kantonalen Sozialhilfebehörde:
einen Bauern, dessen Frau verschwunden ist, in die Stadt zu bringen.
Die Welt in Michael Fehrs zweitem Buch "Simeliberg" (Der gesunde Menschenversand, 2015) ist gezeichnet von Gegensätzen: Da die scheinbare Normalität der Oberwelt, dort die dunklen Machenschaften im sumpfigen Loch und dazwischen der Grenzgänger Griese, der zwischen alle Fronten gerät.
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Das Buch:
Michael Fehr: Simeliberg. Der gesunde Menschenversand, Luzern 2015. 142 S., Fr. 28.90.
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Kontakt:
http://www.michaelfehr.ch/simeliberg/
http://www.menschenversand.ch/?sect=detail&id=100121
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Auf dieser Webseite u.a. erschienen:
Michael Fehr: "Ein Mystiker in der Literaturfabrik" - Büro dlb
Kelag-Preis für den Berner Michael Fehr - Büro dlb
Schriftsteller Michael Fehr: "Die Sprache ist zum ... - Büro dlb