REHHAG-GRUBE: KULTURSCHAFFENDE GEGEN BAUSCHUTT IM REFUGIUM DER NATUR
25.05.2018 Aufruf an Kulturschaffende und -interessierte der ganzen Schweiz: "Bitte helft mit, dass das Naturparadies in Bern West nicht unter einer Deponie verschwindet"
Bild 1 (oben): Paarung des Kurzschwänzigen Bläulings (Cupido argiades). Die Aufnahme zeigt, dass sich die Art in der Rehhag-Grube erfolgreich fortpflanzen kann - Alle Fotos © Christian Roesti, www.orthoptera.ch
AUFRUF
Im Westen von Bern befindet sich die vor 16 Jahren stillgelegte Tongrube der Bümplizer Ziegelei Rehhag. Sie ist im Lauf der Zeit zur Heimat von seltenen Pflanzen und Tieren geworden: Hier besteht die grösste Artenvielfalt der ganzen Hauptstadt. Das Areal ist ein Amphibienlaichgebiet von nationaler Bedeutung.
Die Stadt Bern plant, das natürlich herangewachsene Biotop mit Aushub und sogenannten Inertstoffen (Bauschutt) aufzufüllen. Die BürgerInnen der Stadt Bern sind auf den 10. Juni 2018 zur entsprechenden Abstimmung aufgerufen.
Unter dem Titel "Natur statt Bauschutt im Rehhag!" hat der Verein Bern bleibt grün eine Petition lanciert, die das Vorhaben der Stadt Bern (notabene "der rot-grünsten der Schweiz") verhindern will.
Der respektvolle Umgang mit der Natur ist ureigenste Aufgabe der Kultur. Ziel des Aufrufs an dieser Stelle ist, dass sich auch zahlreiche Kulturschaffende, -veranstaltende und -interessierte von nah und fern für das kleine feine Universum im Berner Westen einsetzen und mit ihrer Unterschrift unter die Petition dazu beitragen, dass ein grossartiges Gesamtkunstwerk der Natur nicht unwiederbringlich zerstört wird.
Vielen Dank,
Daniel Leutenegger, ch-cultura.ch
Zur Petition:
http://rehhagdeponie-nein.ch/wp-content/uploads/2018/05/Petition.pdf
Zur Webseite:
Kontakt:
http://rehhagdeponie-nein.ch/kontakt/
PS:
2017 wurden auf dem Rehhag-Gelände zwischen Mai und Oktober 44 Vogel-, 6 Amphibien-, 30 Tagfalter-, 22 Libellen- und 19 Heuschreckenarten sowie ein grosses Vorkommen der geschützten Orchidee Sumpf-Stendelwurz festgestellt. Einige der gefundenen Tierarten sind vom Aussterben bedroht. Für andere Tierarten, wie die Gelbbauchunke, stellt die Grube den einzigen Lebensraum der ganzen Stadt Bern dar.
Bilder 2 + 3: Die Grube der ehemaligen Ziegelei Rehhag ist ein Lebensraum mit grossen Naturwerten. Hier leben Tiere und Pflanzen, die auf dem Boden der Stadt Bern nirgendwo sonst vorkommen. Nur schon deswegen ist eine Umgestaltung nicht anstrebenswert.
Bild 4: Der Teichrohrsänger brütet im Grubenboden und in stark mit Schilf umwachsenen Tümpeln auf den erhöhten Terrassen der Grube.
Bild 5: Die Westliche Dornschrecke (Tetrix ceperoi) ist in der Schweiz eine Rarität und die Grube Rehhag ist einer ihrer wenigen Standorte im Kanton Bern.
Bild 6: Junger Fadenmolch (Lissotriton helveticus) kurz nach dem Verlassen des Larvalgewässers.
Bild 7: Blühende Sumpf-Stendelwurz (Epipactis palustris).
Bild 8: Männchen des Südlichen Blaupfeils (Orthetrum brunneum).
Bild 9: Gelbbauchunke (Bombina variegata).
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Mehr:
Bericht "Faunistische Aufnahme in der Grube der ehemaligen Ziegelei Rehhag in Bern", Christian Roesti, www.orthoptera.ch:
http://rehhagdeponie-nein.ch/wp-content/uploads/2018/05/2017.11.21_Bericht_Grube_Rehhag.pdf
Facebook-Seite ch-cultura.ch:
https://www.facebook.com/permalink.php?story_fbid=1814765632163356&id=100008898093556
Video:
https://www.youtube.com/watch?v=rb2iWiSkiEA&feature=youtu.be
Artikel in der "WOZ" vom 31.5.2018:
Das Gstürm wegen ein paar Chröttli