"HÖRPUNKT": "MANEGE FREI – ZIRKUS ZWISCHEN WUNDERLAND, WIRKLICHKEIT UND VISION"
02.07.2016 Radio SRF 2 Kultur, heute Samstag ab 9.05 Uhr / Wiederholungen ab 17.06 Uhr
Circus Museum - Model at Tibbals Learning Center - Foto: Roger Wollstadt - CC-Lizenz: „Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 2.0 generisch" - Zur Datei: https://commons.wikimedia.org
Ist Zirkus Kunst oder Unterhaltung? Diese Frage wird in der Schweiz zurzeit heiss diskutiert. Für das Wallis ist Zirkus eine Kunst und deshalb förderwürdig. Auch andere kantonale Kulturämter überdenken ihre Politik. Für SRF 2 Kultur Anlass, hinter die Kulissen des Zirkus zu blicken.
Es herrscht Aufbruchsstimmung, die Schweizer Szene des zeitgenössischen Zirkus revolutioniert die Manege: weg mit den klassischen Nummerndarbietungen und der Paillettenästhetik, her mit originellen Inhalten und Regisseuren. Trotz dieses Paradigmenwechsels hält sich der traditionelle Zirkus als faszinierender Mikrokosmos für Jung und Alt, als nostalgisches Wunderland. Damit dieser Zauber entstehen kann, braucht es harte Arbeit. Welchen Menschen begegnen wir, wenn die Schminke ab ist und das Glitzerkostüm ausgezogen? Welche Wandlungen macht der Zirkus durch und warum verliert er nichts von seiner Faszination?
Moderation: Andreas
Müller-Crepon
Redaktion: Theresa Beyer / Mariel Kreis
Musikredaktion: Sara Trauffer
«HörPunkt» im Überblick:
09.00 Uhr: Die grosse Zirkusshow
Den Auftakt macht die «Grosse Zirkusshow» mit Beni Thurnheer. Der
Sportmoderator kommentiert die Vorstellung des Circus Nock wie ein
Fussballspiel. Als Übergang in das Leben hinter der Manege lässt uns die
Clownin Gardi Hutter an ihrem inneren Monolog teilhaben, wenn sie sich
abschminkt.
10.00 Uhr: Das Leben abseits der Manege
Wie sieht er aus, der Alltag hinter der glitzernden Show? Dazu diskutieren der
Zirkuspfarrer Adrian Bolzern und die Küchenchefin des Circus Royal Charlotte
Fröhli: über Partnerschaft im Zirkus, das Aufeinandertreffen von Konfessionen
und Kulturen, über Disziplin, Scheitern und die Freiheit.
11.00 Uhr: Der Weg zum Zirkus
Die Zirkusdirektorin Jocelyn Gasser und der Artist Andreas Muntwyler erzählen,
wie sie zum Zirkus gekommen sind und diskutieren über Zirkusschulen, Ruhm und
den harten Trainingsalltag. Dazwischen besuchen wir das internationale
Zirkusfestival «Young Stage».
12.00 bis 12.30 Uhr: Tiere im Zirkus
Die immerwährende Debatte über Tiere im Zirkus aus einer neuen Perspektive
betrachtet: Anka Schmid, Regisseurin von «Wild Women-Gentle Beasts» hat in
ihrem Film vier Raubtierdompteurinnen porträtiert. Was fasziniert an der
Dressur? Wo liegen die ethischen Grenzen?
12.40 bis 14.15 Uhr: Die
Wandlungen des Zirkus
Der Zirkus ist Spiegelbild der Gesellschaft. Mit der Kulturwissenschaftlerin
Sylke Kirschnik blicken wir zurück in die Geschichte, mit dem Zirkusregisseur
Philipp Boë voraus auf die Schweizer Szene des zeitgenössischen Zirkus. Steckt
der traditionelle Zirkus in der Krise? Wo passiert Innovation?
14.15 - 15.00 Uhr: Wir brechen die Zelte ab
Während das Zirkuszelt abgebaut wird, spazieren wir mit Zirkusdirektor Franco
Knie über den Zirkusplatz und philosophieren mit ihm über das ständige
Weiterziehen, treffen Techniker, Lehrerinnen und Monteure. Dazu improvisieren
die Musiker Marc Unternährer und Benedikt Reising.
srf
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